Air-Berlin-Gründer Hunold verliert 98,7 Prozent bei Aktienverkauf

Berlin · Der langjährige Air-Berlin-Vorstandschef Joachim Hunold hat lange an seinem Aktienpaket festgehalten. Nun bekam er nicht mehr viel dafür.

Joachim Hunold (Archivbild).

Joachim Hunold (Archivbild).

Foto: dpa, fgj pat

Nach der Insolvenz der Fluggesellschaft vor zwei Monaten trennte er sich schrittweise von seinen rund 2,2 Millionen Anteilen und bekam nur noch relativ wenig dafür: exakt 595.760,29 Euro. Das geht aus Pflichtmitteilungen des Unternehmens für die Börse hervor. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Demnach sollen die Anteile zu besten Zeiten rund 45 Millionen Euro wert gewesen sein.

Hunold verkaufte seine Aktien in mehreren Tranchen am 4., 5. und 6. September sowie am 6. und 9. Oktober. Die Verkaufskurse lagen bei 25 bis 28 Cent pro Aktie. Der Ausgabepreis im Mai 2006 betrug 12 Euro. Unmittelbar vor dem Insolvenzantrag am 15. August war die Aktie für 75 Cent zu haben.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Lufthansa für voraussichtlich etwa 210 Millionen Euro große Teile der insolventen Air Berlin übernimmt. Der Preis könne aber noch angepasst werden, wenn der Kaufvertrag vollzogen wird. Deutschlands größte Fluggesellschaft will die Tochtergesellschaft LGW, den österreichischen Ableger Niki sowie 20 weitere Maschinen kaufen. Die Verhandlungen mit der ebenfalls interessierten Airline Easyjet laufen noch.

Mit dem Lufthansa-Geschäft sollte Air Berlin in der Lage sein, den Bundeskredit von 150 Millionen Euro zurückzuzahlen, der die Airline seit dem Insolvenzantrag vor zwei Monaten in der Luft hält. Die Gläubiger haben noch nicht über den Verkauf entschieden, zudem wird die europäische Wettbewerbsbehörde in Brüssel das Geschäft prüfen.

(ate/dpa)
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