Aktionäre wählen Ex-Deutsche-Bank-Chef Ackermann wird Präsident der Bank of Cyprus

Nikosia · Mammutaufgabe für den ehemaligen Deutsche-Bank-Chef: Josef Ackermann soll die Bank of Cyprus aus der Krise führen.

Der letzte große Auftritt von Josef Ackermann
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Wütende Proteste von Kleinsparern haben die Wahl des ehemaligen Deutsche-Bank -Chefs Josef Ackermann zum Aufsichtsratschef der Bank of Cyprus überschattet. Der Schweizer war vom neuen Großaktionär der Bank, dem US-Milliardär Wilbur Ross, nominiert worden. Ross selbst ließ sich auf der Hauptversammlung am Donnerstag zu einem der Stellvertreter von Ackermann wählen.

Ross und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hatten das Institut im August mit einer Milliarde Euro frischem Kapital ausgestattet. Das Institut hatte Anfang 2013 traurige Berühmtheit erlangt, weil es die erste europäische Bank war, die auch auf Kosten der Einlagen ihrer Kunden gerettet werden musste. Das war die Bedingung für einen Zehn-Milliarden-Euro-Kredit der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Wütende Anleger protestierten am Donnerstag vor der Zentrale der Bank in Nikosia. Sie schlugen gegen die Scheiben, stürzten Blumenkübel um und versuchten vergeblich, in das Gebäude einzudringen. "Kommt heraus, ihr Diebe", riefen Demonstranten. "Ich habe für drei gearbeitet, habe dieser Bank mein Geld gegeben, und jetzt habe ich nicht einmal genug Geld, um zu essen", rief ein Gläubiger. "Ich entschuldige mich zutiefst für das, was passiert ist", sagte der scheidende Aufsichtsratschef Christis Hasapis vor den Aktionären. Nachranggläubiger hatten 1,2 Milliarden Euro in den Wind schreiben müssen, fast die Hälfte der Kundeneinlagen waren für wertlos erklärt worden.

(REU)
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