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Kurzfristige Zahlungen könnten helfen Karmann-Aus kann noch verhindert werden

Hannover (RPO). Der insolvente Autozulieferer Karmann hat offenbar noch Chancen, die kurzfristig drohende Schließung abzuwenden. "Wir hoffen auf Zahlungseingänge an diesem Donnerstag und Freitag", sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Ottmar Hermann am Donnerstag. Fließt Geld, kann Karmann wohl zumindest bis zum 11. November weitermachen.

Das ist die Neuauflage des Karmann Ghia
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An dem Tag will der Volkswagen-Aufsichtsrat über sein künftiges Engagement bei Karmann beraten. VW-Chef Martin Winterkorn hatte am Dienstag mit Blick auf den Auftragsfertiger erklärt: "Wir sind in Niedersachsen sehr daran interessiert, dass Arbeitsplätze erhalten werden."

Der Insolvenzverwalter hatte vergangene Woche von einer drohenden Schließung zum 1. November gesprochen. Karmann fehlen Aufträge, gleichzeitig haben mehrere Kunden ihre Rechungen noch nicht bezahlt - unter anderem weil sie die Frage der Gewährleistung bei möglichen Kundenreklamationen als ungeklärt erachten. Unter anderem mit Großkunde Daimler steht eine Einigung weiter aus. "Da steigt noch kein weißer Rauch auf", sagte der Sprecher des Verwalters.

VW geht es Kreisen zufolge vor allem um die Immobilien und Maschinen - etwa eine brandneue Lackieranlage, nicht aber um die verbliebenen rund 800 Mitarbeiter. Die IG Metall wirft den Karmann-Eignern eine Blockadehaltung vor. Das Karmann-Vermögen liegt in den Händen einer nicht insolventen Besitzgesellschaft.

Die Gespräche mit Volkswagen kämen aufgrund der "völlig überzogenen finanziellen Forderungen" der Karmann-Gesellschafterfamilien nicht voran, erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine. Hingegen hätten sich die Arbeitnehmer bereit gezeigt, große Opfer zu bringen. "Wenn sich die Familien nicht bewegen sollten, werden letztlich keine Arbeitsplätze gerettet werden können." Die Gesellschafter wollten sich dazu nicht äußern.

(RTR/felt)
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