Fotos KarstadtQuelle in der Krise
In zwei Jahren wolle das Unternehmen eine Nettoumsatzrendite von 2,6 Prozent erreichen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen solle 2006 bei 355 Millionen Euro liegen, während für 2004 noch ein operativer Verlust von bis zu 200 Millionen Euro erwartet wird.
Konzernsprecher Jörg Howe wollte das zunächst nicht kommentieren.
Achenbach hatte erst im Juni vergangenen Jahres den Chefposten in Europas größten Warenhaus- und Versandhandelskonzern übernommen.
Nachfolger von Achenbach soll Medienberichten zunächst Finanzvorstand Harald Pinger werden.
Angesichts drohender Millionenverluste verordnete er dem angeschlagenen Konzern eine Radikalkur...
...bei der die Hälfte der Warenhäuser und alle Fachgeschäftsketten verkauft und...
...5.500 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten.
Mit einem drastischen Sparkurs will der Warenhaus- und Versandhandelskonzern KarstadtQuelle mittelfristig wieder profitabel werden. Wichtigster Punkt im vergangenen Jahr: Man wolle sich von 77 kleineren Warenhäusern trennen, wie das Unternehmen mitteilte.
Betroffen seien ausschließlich Häuser mit einer Verkaufsfläche von weniger als 8.000 Quadratmetern, hieß es.
KarstadtQuelle-Aufsichtsrat Thomas Middelhoff hatte bereits zuvor angekündigt: "Es geht ums Überleben."
Außerdem wolle der KarstadtQuelle-Konzern die Fachhandelsketten SinnLeffers, Wehmeyer, Runners Point und Golf House abgegeben.
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, sollen die 77 Häuser, die man abgeben will, zunächst in eine neue Gesellschaft überführt und möglichst bald an einen Investor verkauft werden.
KarstadtQuelle-Vorstandschef Achenbach erklärte, "es ist uns gelungen, einen für unseren Konzern historischen Solidarpakt zwischen Management, Belegschaft, Anteilseignern und Banken zu schmieden".
Dieser "Sparpakt" sieht u.a. einen Gehaltsverzicht des Managements, teilweisen Urlaubsverzicht und Reduktion von Sozialleistungen bei der Belegschaft sowie einen Dividendenverzicht und eine Kapitalerhöhung der Anteilseigner vor.
In zwei Jahren wolle das Unternehmen eine Nettoumsatzrendite von 2,6 Prozent erreichen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen solle 2006 bei 355 Millionen Euro liegen, während für 2004 noch ein operativer Verlust von bis zu 200 Millionen Euro erwartet wird.
Inklusive einmaliger Aufwendungen werde sich das operative Minus in diesem Jahr auf 1,34 Milliarden Euro belaufen, erläuterte Konzern-Chef Achenbach.
Um den angeschlagenen Handelskonzern wieder nach vorn zu bringen, sollen die Aktionäre für dieses und das kommende Jahr auf eine Dividende verzichten. Das niedrige Eigenkapital soll durch eine Kapitalerhöhung von 500 Millionen Euro gestärkt werden. Die Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien.
Die Großaktionäre Schickedanz und Allianz seien bereit, die Kapitalerhöhung entsprechend ihrer Anteile mitzutragen, sagte Achenbach. Auch die kreditgebenden Banken wollten den Prozess der Restrukturierung und Neuausrichtung "konstruktiv begleiten".