Sinkende Arbeitslosenzahlen Kommentar: Das Job-Mirakel

Berlin (RP). Die tiefste Krise der Nachkriegszeit schlägt sich weiterhin nur in abstrakten volkswirtschaftlichen Daten zum Bruttoinlandsprodukt nieder, das 2009 vorübergehend ins Minus gerutscht war. Den deutschen Arbeitsmarkt lässt sie nach wie vor fast unberührt.

Was Arbeitslose in anderen Ländern bekommen
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Foto: AP

Ökonomen sprechen längst vom deutschen Job-Wunder: Anders als in allen anderen Industrienationen hinterließ die Krise hierzulande kaum nennenswerte Spuren, nur 200 000 Stellen gingen seit dem steilen Absturz im Herbst 2008 verloren.

Es ist nicht mehr nur allein die staatlich geförderte Kurzarbeit, die vor allem in der Industrie Entlassungen im großen Stil verhindert hat. Die Unternehmen nutzten auch darüber hinaus jede tarifvertragliche Gelegenheit, die Arbeitszeiten vorübergehend zu verkürzen. Die Beschäftigten haben etwa massiv Guthaben auf ihren Arbeitszeitkonten abgebaut.

Inzwischen wittert die Wirtschaft wieder Morgenluft: Die Geschäftserwartungen haben sich aufgehellt, die Auftragsbücher füllen sich. Längst wissen die Unternehmen, dass Fachkräfte in Deutschland bald Mangelware sind.

Am Arbeitsmarkt wird die Krise wie ein Lüftchen vorüberziehen: Tunlichst sollte die Regierung also davon absehen, die Kurzarbeit noch über das Jahr hinaus besonders zu fördern.

(RP)
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