Institut rutscht wieder ins Minus Krisenbank IKB macht 400 Millionen Verlust

Düsseldorf (RPO). Die anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise wird die Geschäftsentwicklung der krisengeschüttelten IKB Bank nach eigener Einschätzung noch bis mindestens 2011 belasten. Das Marktumfeld sei weiterhin von hoher Unsicherheit und Schwankungen geprägt, erklärte die mit staatlicher Milliardenhilfe gestützte Düsseldorfer Mittelstandsbank am Donnerstag.

 Einigung auf IKB-Verkauf

Einigung auf IKB-Verkauf

Foto: AFP, AFP

Das Geldinstitut sei damit erheblichen Risiken ausgesetzt. Im ersten Halbjahr 2009/2010 rutschte die IKB erneut tief in die roten Zahlen.

Bilanzierungseffekte und eine erhöhte Kreditvorsorge bescherten dem Düsseldorfer Geldinstitut im ersten Halbjahr 2009/10 einen Verlust von knapp 400 Millionen Euro. Nach Abschluss des ersten Quartals im Juni hatte die krisengeschüttelte Bank mit 20 Millionen Euro noch einen kleinen Gewinn verbucht. Im ersten Halbjahr des Vorjahres lag der Konzernüberschuss bei 240 Millionen Euro.

Wegen des anhaltenden Konjunkturtiefs hat sich laut IKB vor allem die Risikovorsorge deutlich erhöht. Weil die Bank mit mehr Kreditausfällen rechnen muss, stieg der Risikovorsorgeaufwand im ersten Halbjahr um 103 Millionen auf 210 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge sank um 192 Millionen Euro auf ein negativen Wert von 108 Millionen Euro.

Erfüllung der EU-Auflagen

Ergebnisbelastend dürfte sich in den kommenden Monaten neben den Auswirkungen der Wirtschaftskrise auch die Kosten zur Erfüllung der EU-Auflagen für die gewährten Milliardenhilfen auswirken, erklärte die Bank.

Die einst solide Mittelstandsbank war nach massiven Fehlspekulationen im Juli 2007 als erstes deutsches Geldinstitut in den Sog der US-Immobilienkrise geraten und hängt seitdem am Staatstropf. Nur durch ein 10 Milliarden Euro schweres Rettungspaket ihrer damaligen Hauptaktionärin, der Staatsbank KfW, des Bundes und privater Banken, war sie vor dem Zusammenbruch bewahrt worden. Im vergangenen August wurde die Bank dann vom US-Finanzinvestor Lone Star für gut 100 Millionen Euro übernommen.

Vier Monate später griff der Bankenrettungsfonds SoFFin dem Institut mit Garantien in Höhe von 5 Milliarden Euro erstmals unter die Arme. Im Juli wurde der Garantierahmen um weitere 7 Milliarden auf insgesamt zwölf Milliarden Euro angehoben.

(AP/csr)
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