Spezialchemiekonzern Lanxess legt Milliardenangebot für US-Rivalen vor

Der Spezialchemiekonzern Lanxess will den US-Konkurrenten Chemtura kaufen. Beide Seiten haben bereits eine Vereinbarung unterzeichnet. Die Kölner stehen damit vor ihrer bislang größten Übernahme.

 Lanxess will den US-Konkurrenten Chemtura für insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro kaufen

Lanxess will den US-Konkurrenten Chemtura für insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro kaufen

Foto: dpa

Der Spezialchemiekonzern will den Konkurrenten für rund 2,1 Milliarden Dollar in bar übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit dem Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoff-Additiven unterzeichnet worden, teilte Lanxess mit. Das Unternehmen biete 33,50 Dollar je Chemtura-Aktie und damit einen Aufschlag von rund 19 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Die Transaktion mit einem Unternehmenswert von insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro werde im Wesentlichen über Unternehmens- und Hybridanleihen sowie aus bestehenden liquiden Mitteln finanziert. Nötig sei noch die Zustimmung der Chemtura-Aktionäre und der zuständigen Kartellbehörden.

Lanxess baue mit dieser größten Akquisition in seiner Geschichte sein eigenes Additiv-Portfolio deutlich aus und werde in diesem Wachstumsmarkt zu einem der größten Anbieter weltweit, erklärte der Konzern. Den Vollzug der Übernahme erwartet das Management für Mitte 2017. Die Synergie-Effekte sollen bei 100 Millionen Euro bis 2020 liegen. Zu dem geplanten Aktienrückkauf in Höhe von 200 Millionen Euro werde es vor dem Hintergrund der Übernahme nicht kommen, teilte das Unternehmen weiter mit.

Lanxess hatte zuletzt von einem Sparkurs und einem Konzernumbau profitiert. Das schwächelnde Geschäft mit synthetischem Kautschuk, in dem Lanxess Weltmarktführer ist, wurde in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco eingebracht, an dem beide Konzerne jeweils die Hälfte halten. Den Kölnern spülte das rund 1,2 Milliarden Euro in die Kassen. Die Einnahmen will Vorstandschef Matthias Zachert unter anderem für Investitionen in weniger zyklische Geschäfte und Zukäufe nutzen.

(crwo/rts)
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