Discounter will deutsche Milchbauern entlasten Lidl friert Einkaufspreise für Molkereiprodukte ein

Berlin · Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat sich nach Gesprächen mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) über die Lage der Milcherzeuger bereit erklärt, die Einkaufspreise für Molkereiprodukte einzufrieren.

 Milchbauern protestierten vor wenigen Tagen mit einer bundesweiten Staffelfahrt gegen den Preissturz bei den Milchpreisen.

Milchbauern protestierten vor wenigen Tagen mit einer bundesweiten Staffelfahrt gegen den Preissturz bei den Milchpreisen.

Foto: dpa, crj sab

Wie Lidl und der DBV am Freitag mitteilten, sollen die Preise für Basisprodukte wie Milch, Quark, Sahne und Schmand in der anstehenden Verhandlungsrunde nicht weiter gesenkt werden. Außerdem ist der Handelskonzern nach eigenen Angaben bereit, über eine Erhöhung der Einkaufspreise für Trinkmilch zu verhandeln. Konkrete Gespräche darüber habe es aber noch nicht gegeben.

Mit seiner Entscheidung stelle sich Lidl "seiner Verantwortung für die Lebensmittelkette und unterstützt die Landwirte in einer für sie äußerst schwierigen Weltmarktlage", erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied. Die Landwirte erwarteten auch von anderen Lebensmittelhändlern "ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein".

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken sagte, der Druck auf die Milchbauern sei "massiv". Sie erhielten von deutschen Molkereien im Schnitt 27 bis 28 Cent pro Kilogramm. Dies sei "ein dramatisches Niveau", sagte Krüsken. Vor einem Jahr seien es noch "weit über 30 Cent" gewesen. "Die Milcherzeuger fahren wirtschaftlich mehrheitlich tief unter Wasser." Für die Entwicklung der Preiskette sei der Einzelhandel maßgeblich, betonte Krüsken. Genaue Einkaufspreise der Handelsketten für Trinkmilch wollte er nicht nennen, sie variierten stark zwischen den einzelnen Produkten und seien abhängig vom Fettgehalt.

(AFP)
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