Tarifstreit Lufthansa lehnt Gesamtschlichtung ab

Frankfurt/Main · Die Lufthansa lehnt eine von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) geforderte Schlichtung aller derzeit strittigen Themenbereiche ab. Das neue Projekt Eurowings, das die Gewerkschaft in die Schlichtung einbeziehen will, sei "kein tarifvertraglich zu regelndes Thema", sagte am Freitag ein Unternehmenssprecher. Es handle sich um eine unternehmerische Entscheidung.

Piloten und andere Angestellte von Eurowings sollen weniger verdienen als bei der Muttergesellschaft. Cockpit wehrt sich dagegen.

Piloten und andere Angestellte von Eurowings sollen weniger verdienen als bei der Muttergesellschaft. Cockpit wehrt sich dagegen.

Foto: AP, AP

Die Lufthansa will künftig neben ihrer traditionellen Flotte mit einer neuen Billig-Airline punkten. Sie soll Ende kommenden Jahres unter dem Namen Eurowings starten. Neben günstigen Kurzstreckenflügen will die Airline auch kostengünstige Langstrecken anbieten. Piloten und andere Angestellte von Eurowings sollen weniger verdienen als bei der Muttergesellschaft. Cockpit wehrt sich dagegen.

Die Lufthansa habe die Pilotengewerkschaft "frühzeitig" über ihre Eurowings-Pläne informiert und Gespräche geführt, sagte der Unternehmenssprecher. Es sei aber nicht zu einem Ergebnis gekommen. Die Lufthansa sei bereit zu weiteren Gesprächen; so könnte eine gemeinsame Studie zu den Cockpitkosten relevanter Wettbewerber in Auftrag gegeben werden.

Im Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und Cockpit gibt es laut Sprecher insgesamt sechs offene Verträge. Besonders umstritten ist der über die Altersversorgung: Das Unternehmen will die Altersgrenze von 55 Jahren anheben, ab der ihre Piloten bislang in den bezahlten Frühruhestand gehen können. Außerdem sollen künftige Piloten nach Plänen der Lufthansa überhaupt keine betriebliche Frührente mehr erhalten. Gegen diese Regelung hat Cockpit bereits elf Mal gestreikt.

Eine Schlichtung sei die "ultima ratio" in einem Tarifstreit, sagte der Unternehmenssprecher. Über manche Themen sei noch gar nicht verhandelt worden. Die Lufthansa könne sich aber vorstellen, auch andere Tarifthemen in die Schlichtung einzubeziehen.

(AFP)
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