Flughafen Frankfurt betroffen Lufthansa-Piloten streiken am Dienstag

Frankfurt/Main · Die Piloten der Lufthansa haben für den Dienstag einen weiteren Streik am Frankfurter Flughafen angekündigt. Betroffen seien diesmal Langstreckenflüge.

Diese Rechte haben Reisende bei einem Flugbegleiter-Streik
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Foto: dapd, Mario Vedder

In der Zeit von 9 bis 17 Uhr sollen keine Langstreckenflüge vom Frankfurter Flughafen starten, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am Montagmorgen mitteilte. Hintergrund des festgefahrenen Tarifkonflikts, bei dem die Piloten zuletzt einige Male die Arbeit niedergelegt hatten, ist die Übergangsversorgung für die Lufthansa-Piloten.

Den Angaben zufolge sollen Piloten an diesem Dienstag Flüge mit den Flugzeugtypen Airbus A380, Boeing B747, Airbus A330 und Airbus A340 bestreiken.

Da das Management der Lufthansa im Streit um eine Übergangsversorgung bisher kein kompromissfähiges Angebot vorgelegt habe, sehe sich Cockpit zu diesen weiteren Maßnahmen gezwungen, erklärte Cockpit. Die Gewerkschaft sei aber "jederzeit einigungsbereit, um Streiks abzuwenden", hieß es weiter.

Am 28. August war zunächst die Lufthansa-Tochter Germanwings bestreikt worden, am 5. September wurden Kurz- und Mittelstreckenflüge der Konzernmutter bestreikt, am 10. September konzentrierten sich die Arbeitskampfmaßnahmen auf den Flughafen München. Insgesamt fielen seit Ende August rund 475 Flüge aus. Auch Anfang April hatte es bereits einen dreitägigen Ausstand gegeben. Damals waren rund 3800 Flüge ausgefallen.

Grund für den Arbeitskampf ist eine Auseinandersetzung über Regelungen zur Übergangsversorgung. Sie erlaubt es Piloten bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen. Cockpit lehnt dies ab.

Darum geht's im Tarifkonflikt

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) will die Übergangsversorgung auf dem heutigen Stand beibehalten. Derzeit gehen die rund 5400 Piloten und Co-Piloten im Schnitt mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand - also sechs Jahre vor dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze. Sie bekommen bisher bis zum Renteneintritt eine Übergangsversorgung von bis zu 60 Prozent ihres letzten Bruttogehalts. In der Regel kommen sie auf ein Jahreseinkommen von 124 000 Euro brutto bis zur gesetzlichen Rente.

Europas größte Airline strebt auch wegen der hohen Kosten an, dass die Piloten künftig im Durchschnitt erst zwei Jahre später, also mit 61 Jahren, in den Vorruhestand gehen. Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Flugdienst soll zwar auch künftig möglich sein. Die Kosten sollen jedoch die Mitarbeiter tragen, nicht mehr die Lufthansa. Die Gewerkschaft sieht darin einen Angriff auf die Versorgungssysteme aller Lufthansa-Mitarbeiter.

Streiks auch bei Air-France

In Frankreich streiken seit dem frühen Montagmorgen die Piloten der Fluggesellschaft Air-France. Die französische Traditionslinie muss wegen des Ausstands mehr als die Hälfte aller Flüge. Die Piloten drohen im Streit um Sparmaßnahmen damit, eine ganze Woche lang nicht ins Cockpit zu steigen.

(dpa)
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