Rückruf bei Mars So kam das Plastik in die Schokoriegel

Amsterdam · Der Schokoriegel-Hersteller Mars in den Niederlanden hat nach der gigantischen Rückrufaktion des Süßwarenkonzerns Fehler eingeräumt.

Mars räumt Fehler beim Rückruf ein - Plastikteile zu spät entdeckt
Foto: dpa, fg vfd

Beim Austauschen einer Leitung sei ein Plastikdeckel in den Produktionsprozess gelangt, sagte der Direktor des Unternehmens, Jack Tabbers, am Mittwoch dem niederländischen Radiosender BNR. "Das haben wir zu spät entdeckt." Das Plastikteil von etwa 15 Zentimeter Durchmesser sei zerkleinert worden und habe daher spitze Kanten. "Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich kleine Kinder verletzen oder sogar ersticken."

Wegen des Fehlers in der Schokoladenfabrik im niederländischen Veghel hatte Mars Produkte mehrerer Marken zurückgerufen. Tabbers zufolge betrifft der Rückruf mehr als 50 Länder. Allein in den Niederlanden geht es um vier Millionen Riegel. Wie viel die Aktion das Unternehmen kosten wird, konnte der Direktor noch nicht sagen. "Die Kosten werden in die Millionen gehen. Aber die Sicherheit der Verbraucher ist zurzeit wichtiger."

Für Fragen zum Mars-Rückruf bietet der Hersteller eine Hotline unter 04231 - 94 32 99 und ein Kontaktformular im Internet. Eine Liste mit allen Artikeln, die vom Rückruf betroffen sind, finden Kunden auf dem Portal www.lebensmittelwarnung.de. Entscheidend ist das auf der Packung angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum. In der entsprechenden Warnung auf der Seite finden Verbraucher außerdem E-Mail-Kontaktadressen der zuständigen Behörden.

Homepage listet alle aktuellen Rückrufe auf

Welche Produkte aktuell zurückgerufen werden, können Verbraucher auf der Seite "Lebensmittelwarnung.de" sehen. In dem Portal des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit melden die einzelnen Bundesländer die Warnungen der Unternehmen, die in ihrem Gebiet sitzen. Jährlich gibt es um die 100 solcher Rückrufe.

Der häufigste Grund für Warnungen sind mikrobiologische Verunreinigungen von Lebensmitteln, also zum Beispiel durch Bakterien. Immer wieder werden auch Fremdkörper gefunden, wie jetzt beim Süßwarenhersteller Mars. Im vergangenen Jahr gab es 23 solcher Fälle. Damit sind Fremdkörper der zweithäufigste Grund für Rückrufe.

Wie viele Produkte jeweils betroffen sind, erfasst das Amt nicht. "Man kann aber davon ausgehen, dass es sich bei einem multinationalen Unternehmen wie Mars natürlich um eine andere Größenordnung handelt, als bei einem regionalen Wursthersteller", sagte eine Sprecherin. Sollte ein Unternehmen häufiger durch Rückrufe auffallen, sei es Aufgabe der Länder, Konsequenzen daraus zu ziehen, erklärte die Sprecherin.

(felt/dpa)
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