Nach Übernahme-Deal mit Flixbus "Megabus"-Mitarbeiter erhalten die Kündigung

Hamburg · Anfang Juli hat "Flixbus" das Kontinentalgeschäft seines Konkurrenten "Megabus" übernommen. Jetzt gibt es bei "Megabus" eine Kündigungswelle, wie das NDR-Magazin "Panorama 3" berichtet.

 Der Marktführer "Flixbus" beschäftigt keine eigenen Fahrer oder Busse, sondern beauftragt Subunternehmer mit den Fahrten.

Der Marktführer "Flixbus" beschäftigt keine eigenen Fahrer oder Busse, sondern beauftragt Subunternehmer mit den Fahrten.

Foto: afp

Das Politikmagazin "Panorama 3" im NDR berichtet am Dienstagabend, ab 21.15 Uhr, dass der gesamten Belegschaft des übernommenen Konkurrenten "Megabus" gekündigt worden sei. In einem Schreiben von "Megabus" an seine Mitarbeiter, das "Panorama 3" nach eigenen Angaben vorliegt, heißt es dem Bericht zufolge: "Unsere Dienste werden nicht länger benötigt. An allen übernommenen Standorten werden die Megabusmitarbeiter entlassen." Die Fahrer erhielten ihre Kündigung zum 31. August. "Flixbus" hatte "Megabus" zum Juli übernommen.

"Flixbus" erklärte am Dienstag, dass nicht, wie berichtet, der gesamten Belegschaft, sondern lediglich einem "Großteil" der Mitarbeiter gekündigt worden sei. Den Mitarbeitern des sogenannten Plattformgeschäfts sei eine neue Stelle bei "Flixbus" angeboten worden.

Für Herbst ist die nächste Übernahme angekündigt: Dann wird das in München ansässige Unternehmen "Flixbus" auch den Konkurrenten "Postbus" schlucken. Das 2013 als Start-Up gestartete Unternehmen wird dann 81 Prozent des deutschen Fernbusmarktes einnehmen. Nach Firmenangaben bietet es mit 100.000 täglichen Verbindungen Europas größtes Fernbusangebot an. Für 2016 wurde ein Zuwachs von 50 Prozent für die Fahrgastzahlen angekündigt.

"Flixbus" beschäftigt keine eigenen Fahrer und betreibt keine eigenen Busse, sondern beauftragt Subunternehmer mit den Fahrten. Die bisherigen rund 50 "Megabus"-Beschäftigten passten da offenbar nicht ins Konzept. Auch in Italien und Belgien wurden insgesamt 160 Mitarbeiter entlassen.

André Schwämmlein, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von "Flixbus", bestätigte "Panorama 3", dass es bei der Übernahme weniger um das Personal und die Fahrzeuge als vielmehr um die Streckenlinien und neue Zielgruppen ging: "Megabus war in Deutschland kein sehr großer Spieler und für uns nicht so relevant. Uns ging es vor allem um die Märkte in Italien, Frankreich, Benelux, aber auch ganz besonders die Verkehre nach London, das ist ein komplett neuer Markt für uns gewesen."

Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Formulierung im Vorspann des Artikels verändert. "Flixbus" weist darauf hin, nicht Eigentümer von "Megabus" zu sein, sondern lediglich das Kontinentalgeschäft des ehemaligen Konkurrenten übernommen zu haben. Beide Fernbus-Anbieter gehören demnach zum Mutterkonzern Stagecoach Group.

(sb)
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