Nach Selbstmord von Adolf Merckle Merckle-Gruppe trennt sich von Ratiopharm

Ulm (RPO). Der Milliardär Adolf Merckle begang Selbstmord, weil sein Lebenswerk vor dem Ruin stand. Jetzt nimmt die Rettung seines Imperiums konkrete Formen an. Banken versichern, der Gruppe Überbrückungskredite zu gewähren. Fest steht auch: Der Generikahersteller Ratiopharm wird verkauft. Ein Treuhänder soll dies übernehmen.

 Blutspuren im Schnee am Bahnübergang in Blaubeuren-Weiler

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Foto: ddp, ddp

Um die Firmengruppe neu zu strukturieren, soll der Arznei-Riese verkauft werden, bestätigte die VEM Vermögensverwaltung am Mittwoch in einer Pressererklärung. Teil der Vereinbarung ist demnach, dass Ludwig Merckle seine Tätigkeit in der Geschäftsführung der VEM Vermögensverwaltung nicht fortsetze. Ein Treuhänder solle den Verkauf des Pharma-Unternehmens begleiten.

Die Banken sind indes bereit, dem Merckle-Clan frisches Geld zu geben. Das bestätigte eine Sprecherin der VEM der Nachrichtenagentur AP. Über die Höhe der geplanten Kreditzusage machte sie keine Angaben. Schon vor dem Freitod des 74-jährigen Unternehmers sprachen Finanzkreise davon, dass es sich um 400 Millionen Euro handeln würde. Die VEM ist die wichtigste Dachgesellschaft für die Beteiligungen des Merckle-Clans, unter anderem ist sie die Eigentümerin von Ratiopharm. Außerdem soll auch ein Sanierungsgutachten erstellt werden.

Denn mittelfristig werden diese 400 Millionen Euro nicht ausreichen. Merckle wusste das. In den kommenden Monaten stehen weitere Verhandlungen mit den Finanzinstituten an. Das Merckle-Imperium muss umgeschuldet, Beteiligungen versilbert werden.

Ratiopharm war Merckles Baby

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