Ratingagentur Moodys stellt Commerzbank auf Prüfstand

Frankfurt/Main · Der teilverstaatlichte Commerzbank droht wegen der unsicheren Zukunft ihrer Tochter Eurohypo eine schlechtere Bonitätsnote bei einer der drei großen Ratingagenturen. Die Ratingagentur Moodys stellte am Mittwoch ihre kurz- und mittelfristige Bewertung der Zahlungsfähigkeit der Bank auf den Prüfstand.

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Foto: APN

Bisher haben die langfristigen Schulden der Commerzbank bei Moodys die Note "A2" und die kurzfristigen "Prime2". Die Experten der Ratingagentur begründeten die Überprüfung mit der unsicheren Zukunft der Immobilienfinanzierungstochter Eurohypo.

Die Einstufung der Zahlungsfähigkeiten spielt für Banken normalerweise bei der Refinanzierung eine besonders wichtige Rolle, da die Finanzinstitute ihre Geschäfte laufend am Kapitalmarkt refinanzieren müssen. Und bei einer schlechteren Einstufung durch die Ratingagenturen steigen bei einem normalen Marktumfeld die Kosten für die Kredite. Derzeit sichert die Europäische Zentralbank (EZB) allerdings die Refinanzierung der Banken durch zahlreiche Programme ab.

Commerzbank braucht noch mehr Kapital

Die Kapitallücke der Commerzbank fällt noch größer aus als gedacht. Die "Welt" berichtete, Deutschlands zweitgrößte Bank rechne inzwischen mit einem Kapitalbedarf von mindestens 6 Milliarden Euro, nach bislang 5,3 Milliarden Euro. Hintergrund des Mehrbedarfs seien die Verhandlungen über einen Schuldenschnitt Griechenlands.

Das Blatt schrieb, die Commerzbank könne auch die größere Kapitallücke aus eigener Kraft schließen. So wolle die Bank Mitarbeitern anbieten, ihre Boni gegen einen Aufschlag in Aktien zu tauschen. Das solle 250 Millionen Euro bringen. Außerdem sollten eine größere Beteiligung und möglicherweise auch kleinere Geschäftseinheiten veräußert werden.

(dpa/apd)
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