Nach gestrichenen Flügen Ryanair-Piloten sollen ihren Urlaub verschieben

Dublin · Die irische Fluggesellschaft streicht kurzfristig bis zu 2000 Flüge bis Ende Oktober. Schuld daran soll auch die Urlaubsplanung der Piloten sein. Ryanair-Chef O'Leary fordert nun von ihnen, dass sie auf freie Tage verzichten.

 Die Piloten der Fluglinie Ryanair sollen ihren Urlaub ins kommende Jahr verschieben.

Die Piloten der Fluglinie Ryanair sollen ihren Urlaub ins kommende Jahr verschieben.

Foto: dpa, jhe

Die irische Billigfluglinie Ryanair erwägt, mit einer Urlaubskürzung sowie Extra-Zahlungen für Piloten weitere Flugabsagen zu vermeiden. Die Fluglinie könne von den Piloten den Verzicht auf eine Woche Urlaub verlangen, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Donnerstag auf der Hauptversammlung der Fluggesellschaft. Dies sei in Verträgen so verankert. Die Piloten würden dafür einen finanziellen Ausgleich bekommen. Zudem gebe es Angebote für einen freiwilligen Verzicht auf Urlaubstage. Er glaube, die Lage sei jetzt unter Kontrolle.

Gleichzeitig kündigte er laut dem Nachrichtensender "SkyNews" an, dass die Fluggesellschaft in den kommenden zwei Wochen 125 zusätzliche Piloten einstellen werde. Dennoch könne er nicht garantieren, dass es nicht weitere Flugabsagen geben werde, sagte O'Leary auf der Aktionärsversammlung.

Ryanair hatte angekündigt, täglich bis zu 50 ihrer mehr als 2500 Flüge zu streichen. Bis Ende Oktober wären das insgesamt rund 2000 Verbindungen, wofür die Fluglinie vor allem eine verfehlte Urlaubsplanung für seine Piloten verantwortlich machte. Ryanair geriet damit heftig in die Kritik.

Bis Ende der Woche sollten mehr als 95 Prozent der betroffenen Kunden umgebucht sein, kündigte O'Leary nun am Donnerstag an. Die gesetzlich vorgesehenen Entschädigungen für die Betroffenen wolle Ryanair gewähren, ohne mit den Kunden herumzustreiten. Auf die Ticket-Vorausbuchungen habe der Wirbel aber bisher keinen Einfluss.

O'Leary entschuldigte sich für das "Chaos", das die Airline nach eigenen Angaben etwa 25 Millionen Euro kostet. Schuld seien "schwere Managementfehler" bei der Urlaubsplanung für die Besatzungen. Zudem verfüge Ryanair über zu wenige Reservepiloten.

Ryanair hatte angekündigt, Piloten mit einem "Loyalitätsbonus" bei der Stange halten zu wollen. Medienberichten zufolge lehnt das aber eine große Zahl von Ryanair-Piloten ab. Ein entsprechender Brief kursierte in sozialen Medien. Demzufolge fordern die Piloten, dass Ryanair grundsätzliche Änderungen an ihren Arbeitsbedingungen vornimmt.

Keinen Zweifel ließ der O'Leary an seiner Gewinnprognose. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2018 will Ryanair den Gewinn auf 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro steigern.

(veke)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort