Patentverletzung in Frankreich Kaffeekapsel-Streit: Nespresso-Konkurrent fordert 150 Millionen Euro

Zürich · Der seit Jahren tobenden Kaffeekapsel-Streit zwischen Marktführer Nespresso und dem Konkurrenten Ethical Coffee Company (ECC) landet erneut vor Gericht. ECC sieht ein eigenes Patent verletzt, Nespresso nutze eine spezielle Technik nun für sich.

Diese Kaffeemaschinen gibt es
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Vor einem Gericht in Paris sei Klage wegen einer Verletzung von Patentrechten eingereicht worden, teilte ECC am Montag mit. Nespresso habe eine Art Harpunen-Mechanismus in seine Kaffeemaschinen eingebaut und dabei ein ECC-Patent verletzt. Zudem seien die ECC-Kapseln jetzt nicht mehr so gut in Nespresso-Maschinen zu verwenden. Bei der Mechanik geht es darum, wie die der dünne Verschluss der Kaffeekapsel in der Maschine durchstochen werde.

So entsteht der perfekte Milchschaum
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ECC hatte bereits in den vergangenen Jahren darüber geklagt, dass Nespresso eine Technik entwickelt habe, wie nur Nespresso, nicht aber Konkurrenz-Kapseln von den kleinen Nadeln in den Kaffeemaschinen geöffnet würden. So berichtete das "Manager Magazin". Das Magazin zitierte auch Jean-Paul Gaillard, einen Mitarbeiter von ECC und ehemaligen Nespresso-Manager, mit den Worten "Das ist Kriegsführung wie bei Al-Kaida".

In dem Pariser Verfahren gehe es ausschließlich um ein Patentverstoß in Frankreich - weitere Verfahren in anderen Ländern würden folgen, teilte die Firma. Daneben werde das Unternehmen auch auf anderen Gebieten als dem Patentrecht gegen Nespresso vorgehen.

Im vergangenen Sommer hatte das Pariser Handelsgericht ECC in einem anderen Streit mit Nespresso 500.000 Euro zugesprochen. Das Gericht befand, dass Nespresso in seinem sogenannten Club in Frankreich - dem Online-Shop für die Käufer von Nespresso-Kapseln - den Konkurrenten verunglimpft habe. Deshalb mussten die Muttergesellschaft Nestlé sowie Nespresso und Nespresso Frankreich 500.000 Euro plus 40.000 Anwaltskosten zahlen.

ECC - wie Nestlé in der Schweiz ansässig - wurde im Jahr 2008 von Jean-Paul Gaillard gegründet, der vorher bei Nespresso tätig gewesen war. Nespresso ist zwar weiterhin Marktführer im Kaffeekapsel-Geschäft, hat es in den vergangenen Jahren aber mit immer mehr Konkurrenten zu tun bekommen.

(AFP)
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