RWE-Chef Großmann Ohne Frankreichs Akw droht angeblich Stromausfall

Essen (RP). Einen Tag vor der heutigen Abstimmung des Bundesrates über die Atomwende hat RWE-Chef Jürgen Großmann der Kanzlerin noch einmal eingeheizt. Er warnte vor Stromausfällen. "Im Mai haben Franzosen und Tschechen die Netzstabilität aufrecht gehalten" – und zwar mit Atomstrom.

Der Weg zum deutschen Atomausstieg
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Essen (RP). Einen Tag vor der heutigen Abstimmung des Bundesrates über die Atomwende hat RWE-Chef Jürgen Großmann der Kanzlerin noch einmal eingeheizt. Er warnte vor Stromausfällen. "Im Mai haben Franzosen und Tschechen die Netzstabilität aufrecht gehalten" — und zwar mit Atomstrom.

"Auf diese Helfer werden wir uns im Winter nicht verlassen können. Dann brauchen unsere Nachbarn ihren Strom selbst." Außerdem führte er gestern bei einer internen Sitzung des RWE-Beirats, in dem die kommunalen Aktionäre vertreten sind, aus: "Die Bundesregierung gilt den Kapitalmärkten inzwischen als unberechenbar."

Zugleich forderte Großmann die NRW-Regierung auf, mehr für die Windkraft zu tun und die Höhenbeschränkung für Windräder an Land zu kippen. RWE wolle die Windkraft gerne vorantreiben "Aber dazu muss die Landespolitik ihre Hausaufgaben machen. Wir brauchen Nabenhöhen deutlich über 100 Meter, damit die Anlagen die notwendige Windausbeute bringen."

Den Gefallen will Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) dem RWE-Chef gerne tun. Die beiden hatten sich vor wenigen Tagen zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen. Am Montag will Remmel nun den neuen Windenergie-Erlass in Kraft setzen. Mit ihm wird die derzeit geltende Höhenbeschränkung auf 100 Meter wieder abgeschafft, die die schwarz-gelbe Vorgänger-Regierung eingeführt hatte.

(RP)
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