Pharmaindustrie Milliardenschwere Übernahme von Stada gescheitert

Bad Vilbel · Der geplante Verkauf des hessischen Arzneimittelherstellers Stada an die Finanzinvestoren Bain und Cinven ist geplatzt. Die Aktie des Unternehmens fiel am Montagabend um fast zehn Prozent.

 Der Pharmakonzern Stada wird vorerst nicht übernommen. (Archivbild)

Der Pharmakonzern Stada wird vorerst nicht übernommen. (Archivbild)

Foto: dpa

Eine Annahmequote von 67,5 Prozent der Stada-Aktionäre hätte es für den Deal gebraucht. Die verfehlten die Finanzinvestoren Bain und Cinven knapp, wie Stada und die Bieter am Montag mitteilten. Nur 65,5 Prozent der Stada-Aktionäre nahmen die Offerte über 66 Euro je Aktie an. Die Anteilsscheine des Unternehmens aus Bad Vilbel bei Frankfurt gingen im Späthandel auf Talfahrt: Sie fielen um knapp neun Prozent auf 58 Euro.

Bain und Cinven hatten sich in einem monatelangen Ringen gegen die Mitbewerber Advent und Permira durchgesetzt. Die Investoren hatten die Annahmeschwelle bereits von ursprünglich 75 Prozent herabgesetzt, weil die Offerte schleppend angelaufen war. Die verlängerte Frist war am Donnerstag abgelaufen. Die Bieter hatten aber noch vier Tage auf Nachzügler gewartet.

Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker wertete das Ergebnis als Votum dafür, dass Stada auf eigene Faust weitermachen soll. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es Stada als unabhängigem Anbieter von Generika und Markenprodukten mit einer am Markt klar anerkannten Wachstumsstrategie gelingen wird, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern."

Die Hoffnung auf eine Übernahme hatten den Aktienkurs binnen eines Jahres von weniger als 40 bis auf 67 Euro getrieben. Das Unternehmen werde auch ohne die neuen Eigentümer sein Geschäft mit Markenprodukten wie Ladival und Grippostad ausbauen, aber auch das angestammte Generika-Geschäft nicht vernachlässigen, unterstrich Oetker. Beteiligungen dürften nun auf den Prüfstand kommen, die Kosten müssten gesenkt werden.

(veke/Reuters/dpa)
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