Germanwings: Köln-Bonn und Stuttgart betroffen Piloten-Streiks könnten in den nächsten Tagen weitergehen

Frankfurt · Im Tarifstreit mit dem Lufthansa-Konzern hat die Pilotenvereinigung Cockpit weitere Streiks für die kommenden Tage angedroht. Die Gewerkschaft schließe nicht aus, dass sie bereits "fürs Wochenende oder die kommende Woche" den nächsten Ausstand ankündigen werde.

 In den kommenden Tagen drohen weitere Flugausfälle.

In den kommenden Tagen drohen weitere Flugausfälle.

Foto: dpa, pil lof

Das sagte ein Cockpit-Sprecher am Freitag in Frankfurt am Main. Zuvor waren am Freitagmorgen die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings in einen mehrstündigen Streik getreten.

Grund für den Arbeitskampf ist eine Auseinandersetzung über Regelungen zur Übergangsversorgung. Sie erlaubt es Lufthansa-Piloten bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen.

Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen und die Piloten an der Finanzierung beteiligen. Cockpit lehnt dies ab. Gespräche beider Seiten waren am Donnerstag ergebnislos geblieben.

Bisher habe Cockpit von Lufthansa noch kein neues Angebot erhalten, sagte der Gewerkschaftssprecher. Sollte es dabei bleiben, könne es schon in den kommenden Tagen mit Streiks weitergehen. "Für den Fall der Fälle haben wir uns auf einen längeren Arbeitskampf eingestellt", sagte der Sprecher.

Für den Ausstand vom Freitag habe sich die Gewerkschaft zunächst "bewusst auf Germanwings konzentriert", weil der Lufthansa-Ableger viele Kurzstrecken bediene, bei denen Reisende auch auf die Bahn umsteigen könnten.

Ein nächster Arbeitskampf könnte aber auch die Fracht-Tochter Lufthansa Cargo oder die Hauptsparte Lufthansa Passage treffen. "Wir kündigen einen Streik auf jeden Fall am Vortag an", sagte der Cockpit-Sprecher. "Wir wollen Passagieren die Möglichkeit geben, sich darauf einzustellen."

Der Ausstand vom Freitag hatte um 06.00 Uhr begonnen und sollte bis 12.00 Uhr andauern. An mehreren deutschen Flughäfen kam es zu zahlreichen Flugausfällen. Am stärksten betroffen waren die Flughäfen Köln-Bonn und Stuttgart. Germanwings strich unter anderem aber auch Flüge in Berlin-Tegel und Hamburg.

Unternehmensangaben zufolge sollten insgesamt 116 Verbindungen wegfallen, vor allem auf innerdeutschen Routen. Der Ersatzflugplan sei "so gestartet, wie wir es vorgesehen hatten", sagte eine Germanwings-Sprecherin. Auch nach Ende des Streiks am Freitagmittag werde es allerdings noch zu Verzögerungen im Flugplan kommen. Ab Samstag solle der Flugverkehr bei Germanwings wieder nach Plan verlaufen.

(DEU)
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