Ausfälle durch Aschewolke Pinkwart lehnt Staatshilfe für Airlines ab

Passau (RPO). Der Chef der NRW-FDP, Andreas Pinkwart lehnt Staatshilfen für die durch das Flugverbot in Bedrängnis geratene Airlines ab. Die Politik dürfe nicht zulassen, dass "reflexartig" nach dem Staat gerufen werde, sagte Pinkwart unserer Redaktion. Ex-Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kann sich hingegen vorstellen, den Airlines unter die Arme zu greifen.

Erste Passagiere treffen in Düsseldorf ein
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Tiefensee brachte am Montag Zahlungen für die Fluggesellschaften ins Gespräch. "Die einheimische Luftfahrtindustrie ist für unsere Volkswirtschaft zu wichtig, als dass man sie über eine Krise, die sie nicht zu verantworten hat, allein lässt", sagte Tiefensee unserer Redaktion.

Finanzielle Unterstützungen für die Fluggesellschaften sollten daher "nicht von Vornherein ausgeschlossen werden", so Tiefensee. Wenn das Flugverbot vollständig aufgehoben sei, müsse Bilanz gezogen werden.

Die nordrhein-westfälische FDP hat sich hingegen strikt dagegen ausgesprochen, dass der Staat den Fluggesellschaften wegen ihrer Einnahmeverluste finanziell unter die Arme greift. "Wir können nicht zulassen, das reflexartig nach dem Staat und nach Staatshilfe gerufen wird", sagte FDP-Landeschef Andreas Pinkwart unserer Redaktion.

Jeder müsse seinen Beitrag leisten, dass es zu besseren Lösungen kommt. "Da sind auch die Flugzeuggesellschaften und die Flugzeughersteller gefordert, sich auf solche Situationen besser einzustellen, als das bislang der Fall ist." Sollte sich jedoch herausstellen, dass sich die staatlichen Behörden bei der Einschätzung der Lage geirrt und den Flugverkehr behindert hätten, könne der Staat eventuell schadenersatzpflichtig werden.

Air Berlin leidet unter riesige Verlusten

Angesichts der Millionenausfälle der vergangenen Tage hatten die führenden deutschen Fluggesellschaften und Reisekonzerne bereits Staatshilfe bei der Bundesregierung angefragt. Air Berlin bestätigt solche Überlegungen angesichts der riesigen Verluste.

Air Berlin schließt eine Bitte um Staatshilfen nicht aus. "Wenn wir zum Normalbetrieb zurückgekommen sind, werden wir sicherlich ein Fazit ziehen und dann werden wir gucken, ob wir hier nicht eine vergleichbare Situation mit den Terroranschlägen vom September 2001 haben", sagte der Vorstandsvorsitzende von Air Berlin, Joachim Hunold, am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk auf die Frage, ob das Unternehmen Staatshilfe beantragen werde.

"Tatsache ist, dass wir hier riesige Verluste erleiden." Konkrete Angaben über den finanziellen Schaden wollte Hunold vorerst nicht machen.

Leichte Erholung für Airlines an der Börse

An der Börse hat sich die Auflockerung des Flugverbotes zunächst positiv für die Airlines ausgewirkt. Die Aktien von Lufthansa und TUI haben am Dienstag vorbörslich leicht aufgeholt. Die schrittweise Öffnung des europäischen Luftraums hebe die Stimmung ein wenig, erklärte ein Händler. Allerdings ist eine neue Aschewolke im Anmarsch, die die Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung des Luftverkehrs in Europa wieder eintrüben könnte.

Lufthansa zogen vorbörslich um 2,2 Prozent, TUI um 1,6 Prozent an. Lufthansa hatten am Vortag 2,6 Prozent auf 12,40 Euro verloren, TUI waren sogar um 5,3 Prozent auf 8,12 Euro eingeknickt.

(AFP/RTR/RP)
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