Risikofaktor für Aufschwung Preissprünge beim Ölpreis befürchtet

Berlin (RPO). Der Ölpreis droht nach Einschätzung von Experten zum Risiko für den Aufschwung der Weltwirtschaft zu werden. Der deutliche Rückgang von Investitionen in neue Gas- und Ölfelder könnte laut einem Medienbericht bereits bei einer moderaten Erholung kräftige Preissprünge auslösen.

Wie das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf Vertreter von Ölindustrie, Ölkunden und Analysten berichtete, halte Fatih Birol, der Chefvolkswirt der Internationalen Energieagentur IEA, eine Rückkehr zu Rekordpreisen nahe 150 Dollar je Fass bereits wieder für denkbar.

Wenn die Ölbranche ihre zurückhaltende Investitionspolitik nicht aufgebe, sei schon 2011 wieder mit steigenden Preisen zu rechnen, was den Aufschwung bremsen würde. Auch Peter Voser, Chef des Energieriesen Royal Dutch Shell warnt vor Preissteigerungen falls die Nachfrage zunehme.

Der Ölpreis lag am Dienstagmorgen bei knapp 77 Dollar je Barrel (159 Liter) für die Nordseesorte Brent und rund 78,50 Dollar beim leichten US-Öl WTI. Er pendelte zwischen einem Mini-Plus und einem geringfügigen Minus.

Angesichts wachsender Nachfrage aus China und anderen großen Schwellenländern war der Ölpreis im Sommer 2008 auf einen Rekordstand von 147 Dollar gestiegen. Mit der Krise der Weltwirtschaft brach er dann aber in den folgenden Monaten bis auf unter 40 Dollar ein.

Mit Blick auf die Steigerungen seitdem sagte Birol der Zeitung: "Dieser Ölpreis ist schon jetzt eine Last, vor allem für die nicht-erdölexportierenden Entwicklungsländer." Und Voser sagte: "Ich will nicht von Engpässen sprechen, aber es kann zu einem stärkeren Preisdruck kommen". Die Bundesregierung hatte in ihrer Wachstumsprognose zu Beginn des Jahres den Ölpreis zu den großen Risiken gezählt.

(RTR/das)
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