Konzerne sollen für Schäden zahlen Rauchern droht neue Preiserhöhung

Berlin (rpo). Rauchern in der Europäischen Union drohen offenbar drastische Preiserhöhungen. Plänen zufolge sollen Tabakkonzerne künftig für die Gesundheitsschäden ihrer Kunden finanziell aufkommen. Diese Mehrkosten würden die Konzerne nach Expertenmeinung an die Verbraucher weitergeben.

Berlin (rpo). Rauchern in der Europäischen Union drohen offenbar drastische Preiserhöhungen. Plänen zufolge sollen Tabakkonzerne künftig für die Gesundheitsschäden ihrer Kunden finanziell aufkommen. Diese Mehrkosten würden die Konzerne nach Expertenmeinung an die Verbraucher weitergeben.

Der Vorsitzende des Umwelt- und Gesundheitsausschusses im Europäischen Parlament Karl-Heinz Florenz sagte der "Welt": "Ich will zusammen mit dem Europäischen Parlament durchsetzen, dass die Tabakindustrie künftig für die Gesundheitsschäden von Rauchern finanziell aufkommen muss." Er rechne damit, dass die Hersteller bei einem Erfolg seines Vorhabens die Kosten auf die Verbraucher umlegen würden.

Es könne nicht sein, dass Nichtraucher für die Gesundheitskosten anderer, die bewusst rauchten und ihre Gesundheit in Gefahr brächten, aufkommen müssten, sagte Florenz. "Die Behandlung von Rauchern kostet das deutsche Gesundheitssystem 14 Milliarden Euro im Jahr." Bei einem Umlegen der Kosten auf die Verbraucher werde Rauchen so teuer, dass viele Raucher vom Kauf abgehalten würden. "Ich bedaure das nicht", betonte Floren. Raucher müssten finanziell spüren, "dass sie ihrer Gesundheit schaden".

Laut Florenz können die gesetzlichen Änderungen schon im kommenden Jahr im Rahmen einer Novelle der so genannten Tabakrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2001 vollzogen werden.

(ap)
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