Rekordstrafe in USA droht Deutsche Bank betont stabile Finanzen

Bank zuversichtlich · Die Deutsche Bank hat nach einem Medienbericht über den Rückzug von Clearing-Kunden auf eine solide Finanzsituation verwiesen. Der Bank droht in den USA eine Rekordstrafe in Höhe von 14 Milliarden Dollar.

 Der Deutschen Bank droht in den USA wegen fauler Hypothekenpapiere eine Rekordstrafe in Höhe von 14 Milliarden Dollar.

Der Deutschen Bank droht in den USA wegen fauler Hypothekenpapiere eine Rekordstrafe in Höhe von 14 Milliarden Dollar.

Foto: rtr

"Unsere Kunden gehören zu den anspruchsvollsten Investoren der Welt", erklärte ein Sprecher des Instituts am Donnerstagabend. "Wir sind zuversichtlich, dass die meisten von ihnen Kenntnis haben von unserer stabilen Finanzposition, dem derzeitigen makroökonomischen Umfeld, dem Rechtsstreit in den USA und den Fortschritten, die wir mit unserer Strategie machen."

Ähnlich äußerte sich der Chef der Vermögensverwaltung, Fabrizio Campelli. "Wir haben derzeit keine auffälligen Abflüsse von Kundengeldern", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Natürlich fragen einige unserer Kunden, was gerade mit der Deutschen Bank los ist. Wir erklären ihnen dann, dass wir besser dastehen als es von außen wahrgenommen wird."

Die Kunden würden die Lage verstehen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass sich einige Fonds, die ihre Derivate-Geschäfte über die Deutsche Bank abwickeln, langsam zurückziehen. Sie hätten einige ihrer gelisteten Derivate in dieser Woche anderen Firmen übertragen, hieß es unter Berufung auf interne Bank-Dokumente, in die Bloomberg Einsicht nahm.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte Bloomberg, es handele sich um rund zehn Hedgefonds, die ihr Engagement zurückfahren. Die meisten der mehr als 200 Hegdefonds-Kunden der Bank hätten hingegen keine Änderungen vorgenommen.

Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Eine Handvoll Kunden, die meisten davon Hedgefonds, stellen Fragen." In den USA gehandelte Titel der Deutschen Bank brachen um mehr als sieben Prozent ein. Mehr als 41 Millionen Aktien wechselten den Besitzer - so viele wie noch nie zuvor.

Die Deutsche Bank steckt in der Krise: Zuletzt war der Aktienkurs wegen des Streits mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere eingebrochen, der die Bank im schlimmsten Fall 14 Milliarden Dollar kosten könnte. Eine solche Strafe würde die Rückstellungen des Instituts deutlich übersteigen - und viele andere Rechtsstreitigkeiten schwelen noch.

(REU)
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