Weil sie älter werden Rentenexperte: Beamte müssen bis 68 arbeiten

Düsseldorf (RPO). Trotz drückender Pensionslasten lassen sich manche Länder Zeit, die Rente mit 67 auf ihre Beamten zu übertragen. Während allerdings Bundesinnenminister Schäuble erklärt, die Rentenreform für Arbeitnehmer werde wirkungsgleich auch für Beamte gelten, gibt es vom NRW-Innenministerium keine Festlegung. "Wir rechnen derzeit die Kosten durch", sagt eine Sprecherin von Innenminister Ingo Wolf (FDP).

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Foto: RPO

Rentenexperten sehen dagegen dringenden Handlungsbedarf und fordern härtere Einschnitte bei den Beamten als bei Rentnern. Die Rentenreform wirke nicht genau so einschneidend bei Beamten wie bei den Rentenversicherten, wenn Beamte nur bis 67 arbeiten müssen, sagt Bernd Raffelhüschen, Professor an der Uni Freiburg. "Beamte leben im Schnitt rund zwei Jahre länger. Daher müssten sie eigentlich bis 68 arbeiten, damit sich bei den Pensionen der gleiche Kürzungseffekt ergibt wie bei Renten."

Beamte werden älter

Statistisch kann ein 65-jähriger Mann, der gesetzlich rentenversichert ist, damit rechnen, 80,8 Jahre alt zu werden. Ein Beamter wird durchschnittlich 82,6 Jahre alt. Eine Arbeitnehmerin wird im Schnitt 84,4 Jahre alt, eine Beamtin 86,5 Jahre. "Wenn schon Beamte nicht bis 68 arbeiten müssen, sollten Bund und Länder wenigstens rascher zur Pension mit 67 übergehen", fordert Raffelhüschen.

Die Pensionsausgaben für Beamte erreichten zehn Jahre früher ihren Höhepunkt als die Rentenausgaben: Die Pensionsausgaben steigen um das Jahr 2025 am stärksten an. "Hier machen sich die Einstellungswellen des öffentlichen Dienstes in den 70er Jahren bemerkbar", so der Ökonom. Die Ausgaben der Rentenversicherung würden dagegen erst um 2035 ihr Maximum erreichen.

Baden-Württemberg weiter als NRW

(RP)
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