Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla verdient als Bahn-Vorstand knapp 680.000 Euro

Berlin · Der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla bezieht als neuer Bahnvorstand ein rechnerisches Jahresgehalt von 679.200 Euro. Weil er erst im August Bahn-Vorstand wurde, werden ihm für 2015 anteilig 283.000 Euro Vorstandsgehalt ausgezahlt. Das geht aus dem noch unveröffentlichten Geschäftsbericht des Staatskonzerns hervor, der unserer Redaktion bekannt ist. Der Bericht wird in der kommenden Woche in Berlin vorgestellt.

Ronald Pofall – über Weeze und die CDU zur Deutschen Bahn
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Das ist Ronald Pofalla

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Als die Pläne für Pofallas Wechsel aus der Spitzenpolitik zur Bahn 2014 bekannt wurden, stand der frühere Politiker aus Weeze am Niederrhein bundesweit in der Kritik. Dem Vorwurf eines Interessenskonflikts begegnete Pofalla mit einer mehr als zwölfmonatigen Pause zwischen den beiden Funktionen. Pofalla verantwortet bei der Bahn das Vorstandsressort Wirtschaft, Recht und Regulierung. Für Bahn-Chef Rüdiger Grube weist die Bahn Gesamtbezüge in Höhe von 1,44 Millionen Euro aus.

Andere Konzerne zahlen vergleichsweise mehr

Im Vergleich zu anderen Konzernen dieser Größenordnung sind die Vorstandsbezüge bei der Bahn vergleichsweise niedrig. Das durchschnittliche Dax-Vorstandsgehalt lag einer Flossbach-Studie zufolge 2014 bei 3,3 Millionen Euro. Ein durchschnittlicher Dax-Vorstandsvorsitzender bringt es auf 5,9 Millionen Euro Jahresgehalt. Die Bahn ist nicht an der Börse notiert. Sie ist mit rund 300.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 40 Milliarden Euro aber mit größeren Dax-Konzernen vergleichbar.

Neben den genannten Zahlungen stellt die Bahn für ihre Vorstände noch weitere Gelder für langfristige Leistungsanreize und Altersrückstellungen zurück — in Pofallas Fall waren es 2015 insgesamt 38.000 Euro. Auch die indirekten Vergütungen liegen bei der Bahn deutlich unter Dax-Niveau.

(RP)
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