Schadenersatz-Prozess Schickedanz-Streit endet mit außergerichtlichem Vergleich

Köln · Mehr als vier Jahre dauerte der spektakuläre Schadenersatz-Prozess der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz. Jetzt haben sich die Parteien auf einen Vergleich geeinigt. Mit einer Ausnahme.

 Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz.

Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz.

Foto: dpa, obe jai kat ve

Der milliardenschwere Schadenersatz-Streit zwischen Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz und mehreren Beklagten ist mit einer außergerichtlichen Einigung beigelegt worden. Das Kölner Landgericht teilte nach mehrfach verschobenen Verkündungsterminen am Donnerstag mit, die Klägerin und 13 der insgesamt 14 Beklagten hätten den Konflikt für erledigt erklärt. Das Gericht werde daher hier keine Entscheidung mehr fällen, der ursprünglich geplante Verkündungstermin am kommenden Dienstag (7. Februar) sei gestrichen.

Es gibt allerdings eine Ausnahme: Als einziger Beklagter hat sich Matthias Graf von Krockow der Erledigungserklärung laut Gericht nicht angeschlossen. In diesem Einzelfall müsse daher der Rechtsstreit gerichtlich fortgesetzt werden, erläuterte eine Sprecherin. Nächster Verhandlungstermin sei der 28. März.

Der Zivilprozess hatte vor gut vier Jahren begonnen. Die frühere Schickedanz-Hausbank Sal. Oppenheim hatte bereits Ende 2016 von einem außergerichtlichen Vergleich berichtet. Über den Inhalt der Vereinbarung wurden keine Angaben gemacht. Nach dpa-Informationen erhält die 73-jährige Schickedanz einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Das gesamte Verfahren blieb aber weiter bei Gericht anhängig, weil noch einzelne Voraussetzungen für einen endgültigen Abschluss fehlten.

Die Ex-Milliardärin hatte in dem spektakulären Schadenersatz-Fall ursprünglich 1,9 Milliarden Euro von 14 Beklagten verlangt - vor allem von Sal. Oppenheim und ihrem Ex-Vermögensberater Josef Esch. Diese hätten ihr Vermögen gegen ihren Willen riskant angelegt und verschleudert, so der Vorwurf. Die Beklagten bestritten das stets.

Schickedanz hatte durch die Insolvenz des Handelsriesen Arcandor - hervorgegangen aus KarstadtQuelle - 2009 ihr Vermögen verloren. Mit dem erzielten Vergleich nimmt sie nun Abstand von diesen Behauptungen.

(lsa/lnw)
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