Einmal im Jahr Schufa bietet kostenlose Auskunft

Wiesbaden (RPO). Verbraucher können künftig einmal pro Jahr kostenlos ihre bei der Kreditauskunft Schufa gespeicherten Daten abrufen. Möglich ist dies ab 1. April, wie die Schufa mitteilte.

 Bei einem nicht versicherten Zahlungsausfall des Geschäftspartners droht kapitalschwachen Firmen im schlimmsten Fall die Pleite.

Bei einem nicht versicherten Zahlungsausfall des Geschäftspartners droht kapitalschwachen Firmen im schlimmsten Fall die Pleite.

Foto: Jens Schierenbeck, gms

Interessierte Verbraucher müssen dann nach Angaben eines Sprechers aber jedes Jahr einen neuen Antrag stellen, einen Dauerantrag auf Auskunft soll es nicht geben.

Den Auskunftsantrag können Verbraucher telefonisch, über das Internet oder in einem der Schufa-Servicezentren stellen. Sie erhalten die Übersicht über die gespeicherten Daten dann direkt online oder per Brief, nicht aber in den Schufa-Büros vor Ort.

Unklar ist nach Angaben des Sprechers noch, inwieweit sich die kostenlose Auskunft von den kostenpflichtigen Diensten unterscheiden wird, die die Schufa auch weiterhin - und auch nicht nur einmal jährlich - anbietet.

Gesetzliche Verpflichtung

Mit der kostenlosen Auskunft kommt die Schufa neuen gesetzlichen Pflichten nach, denen zufolge alle Auskunfteien Verbrauchern ab April einmal jährlich kostenlos Auskunft über die gespeicherten Daten geben müssen.

Die Schufa speichert Daten zu Konten, Krediten und etwa Mobilfunkverträgen von Verbrauchern. Daraus errechnet sie einen sogenannten Score, der Auskunft über Zahlungskraft und Zahlungsmoral und damit über die Kreditwürdigkeit eines Kunden geben soll.

Schlechte Scores können für Verbraucher, die einen Kredit aufnehmen, einen Miet- oder Handyvertrag abschließen möchten, schwerwiegende Folgen haben. Bei schlechten Werten verlangen Banken höhere Zinsen oder verweigern Kredite sogar komplett.

Verbraucherschützer kritisieren das Verfahren schon lange als oftmals willkürlich. Eine Studie im Auftrag des Bundesverbraucherschutzministeriums von vergangenem Jahr belegte zudem, dass die gespeicherten Daten der Schufa und anderer Auskunfteien oft falsch sind.

(AFP/csr)
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