150 Euro pro Prostituierte Sex-Steuer: Köln verdient 1,4 Millionen Euro

Köln (RPO). Die Stadt Köln verdient immer mehr an der Sex-Steuer. Für das Jahr 2007 rechnet das Steueramt mit Einnahmen von rund 1,4 Millionen Euro, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung der Nachrichtenagentur ddp sagte. 2006 wurden noch 828 000 Euro von Prostituierten und Bordellbetreibern eingenommen.

Die kuriosesten Steuern in Deutschland
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Für das laufende Jahr werden allein von den in Köln tätigen Prostituierten etwa 877.000 Euro erwartet, die Betreiber von Bars und Swinger-Clubs steuern 172.000 Euro bei, weitere 320.000 Euro kommen von den Erotik-Kinos.

Die Einführung der Sex-Steuer zum 1. Januar 2004 hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. In Köln wird pro Prostituierte und Monat in der Regel eine Abgabe von 150 Euro fällig. Frauen, die der Prostitution nur als "Teilzeitjob" nachgingen, müssen nur pro tatsächlichen Arbeitstag sechs Euro Steuern zahlen.

Die im Volksmund genannte Sex-Steuer wird für "die gezielte Einräumung der Gelegenheit zu sexuellen Vergnügungen in Bars, Sauna-, FKK- und Swingerclubs oder Kraftfahrzeugen" erhoben.

"Das führt dazu, dass uns die Frauen unaufgefordert ihre Krankmeldungen oder Belege für Urlaubsreisen einreichen, weil sie in dieser Zeit ja nicht gearbeitet haben", erklärte die Sprecherin weiter. Köln ist den Angaben zufolge die erste deutsche Stadt, in der die Frauen direkt zur Kasse gebeten werden können.

Zur Zahl der Steuerpflichtigen konnte das Steuer- und Abgabenamt keine verbindliche Auskunft geben, da hinter einer Steuernummer eine einzelne Prostituierte oder auch ein ganzes Großbordell stecken könne.

(afp2)
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