Insolventer Autozulieferer Edscha Spanier übernehmen Karosseriesparte
Remscheid (RPO). Der spanische Autozulieferer Gestamp Automoción übernimmt die Geschäftseinheit Karosserieprodukte der insolventen Remscheider Edscha AG. Entsprechende Verträge wurden am Montagabend unterzeichnet, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Den Angaben zufolge ist die Zukunft des Unternehmens damit gesichert.
"Ich freue mich sehr, dass wir für die Karosseriesparte von Edscha eine vielversprechende Lösung mit einem strategischen Partner gefunden haben", sagte Insolvenzverwalter Jörg Nerlich. Unter dem Dach von Gestamp Automoción habe Edscha "beste Chancen, sich erfolgreich am Markt zu behaupten".
1400 gesicherte Arbeitsplätze?
Weltweit sind in der Edscha-Geschäftseinheit Karosserieprodukte rund 4100 Mitarbeiter beschäftigt - 1400 davon an den drei deutschen Standorten in Remscheid in Nordrhein-Westfalen sowie in Hengersberg und Hauzenberg in Bayern. Insgesamt erwirtschaftete die Geschäftseinheit im Geschäftsjahr 2007/2008 rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes der Edscha Gruppe von mehr als einer Milliarde Euro.
Bereits im August hatte der Insolvenzverwalter die Vermögenswerte der Geschäftseinheit Cabrio-Dachsysteme an die Webasto AG verkauft und dort bundesweit alle Standorte sowie 800 Arbeitsplätze gesichert.
Durch die beiden Teilübernahmen sei es gelungen, das Unternehmen zu sanieren, hieß es. Der Vorstand der Edscha AG hatte Anfang Februar Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die europäischen Standorte der Gruppe gestellt. Grund für den Insolvenzantrag waren den Angaben zufolge die massiv rückläufigen Entwicklungen am weltweiten Automarkt in Kombination mit einem deutlich verschlechterten Zugang zur Finanzierung auf den Kapitalmärkten.
