Cafékette Starbucks-Chef Schultz gibt Geschäftsführung ab

New York · Den großen Erfolg verdankt die Kaffeehaus-Kette Starbucks ihrem Chef Howard Schultz. Doch der hat nun andere Pläne und tritt von seinem Posten zurück.

 Starbucks CEO Howard Schultz tritt von seinem Posten zurück.

Starbucks CEO Howard Schultz tritt von seinem Posten zurück.

Foto: rtr, DR/FL/yh

Veränderung oder Rücktritt in kleinen Dosen: Der Chef der Kaffeehaus-Kette Howard Schultz tritt ab. Wie das in Seattle ansässige Unternehmen am Donnerstag bekanntgab, soll Kevin Johnson zum 3. April 2017 als Geschäftsführer übernehmen. Schultz wird dem Konzern jedoch weiter erhalten bleiben. Als Vorstandsvorsitzender will er sich demnächst um Soziales und Innovation kümmern, denn das Kaffee-Verhalten der Konsumenten ändert sich - und Starbucks muss sich anpassen.

Schultz und die Kaffeehaus-Kette verbindet eine lange Geschichte. Er ist seit mehr als 30 Jahren bei Starbucks tätig, im Jahr 2008 war der 63-Jährige zum zweiten Mal Geschäftsführer geworden. Seitdem wird vor allem ihm der Erfolg des Unternehmens zugeschrieben. Als Chef beaufsichtigte er den Ausbau des Speise- und Getränkeangebots sowie das Wachstum des "Treueprogramms" für Kunden und die App des Unternehmens.

In den Vereinigten Staaten hat das Wachstum der Kaffeehaus-Kette in den letzten Monaten nachgelassen. Schultz zufolge muss sich Starbucks rüsten für eine Zukunft, in der die Kunden ihr herkömmliches Shopping-Verhalten ändern. Und damit ändert sich auch die Kaffeeverkaufszahlen; schließlich sind die Filialen häufig an Einkaufszentren und Einkaufsstraßen angedockt.

Neben notwendiger Innovation will sich Schultz auch verstärkt um Starbucks soziale Verantwortung kümmern. Über die Jahre hinweg hatte er immer wieder betont, dass Konsumenten soziales Engagement von Wirtschaftsunternehmen erwarteten. Die Kette setzt sich gegen Rassismus und damit verbundener Kriminalität ein, zudem fördert sie Jobprojekte für benachteiligte Jugendliche. Im September sprach sich Schultz öffentlich für die demokratische Präsidentschaftskandidatin im US-Wahlkampf, Hillary Clinton, aus.

Auf Schultz wird der 56 Jahre alte Johnson nachfolgen, der derzeit Firmenpräsident und Leiter des operativen Geschäfts ist. Er stieg 2009 in den Vorstand von Starbucks auf. Johnson hat viel Erfahrung in Tech-Firmen gesammelt und arbeitete unter anderem 16 Jahre bei Microsoft.

Im nachbörslichen Handel fiel die Starbucks-Aktie am Abend um 3,6 Prozent auf 56,44 Dollar.

(mre/ap)
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