Neuer Wirbel um Apple-Chef Steve Jobs bekommt eine neue Leber

Washington (RPO). Die Gerüchte um den Gesundheitszustand von Steve Jobs reißen nicht ab: Einem Zeitungsbericht zufolge hat sich der Apple-Chef eine neue Leber transplantieren lassen. Schon Ende des Monats will er wieder in das Tagesgeschäft eingreifen. Die Informationspolitik seines Unternehmens wird unterdessen scharf kritisiert.

Apple-Gründer Steve Jobs
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Foto: AP

Steve Jobs unterzog sich der Operation bereits vor zwei Monaten, berichtet das "Wall Street Journal". Seitdem habe er sich gut erholt und wolle noch im Juni zunächst in Teilzeit an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Dem Bericht zufolge sei Jobs bereits wieder im Apple-Hauptsitz gesehen worden. Beobachter hatten damit gerechnet, dass der Konzern-Chef bei der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC das neue iPhone präsentieren würde. Stattdessen stellte Marketingchef Phil Schiller vor zwei Wochen das neue Smartphone vor.

Auf Ärzte Empfehlung nur Halbtags-Job

Jobs werde in den ersten ein bis zwei Monaten nach seiner Rückkehr auf Empfehlung der Ärzte nur halbtag arbeiten, berichtet das "Wall Street Journal" und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Neuer starker Mann könnte unterdessen der bislang für das Tagesgeschäft zuständige Apple-Manager Tim Cook werden. Er vertritt Jobs während seiner Auszeit und könnte zukünftig auch in den Verwaltungsrat berufen werden.

Im Januar hatte der Computerhersteller Apple einen krankheitsbedingten vorübergehenden Rückzug des Unternehmenschefs bekanntgegeben. Jobs hatte zu dem Zeitpunkt mitgeteilt, er werde wegen einer Störung des Hormongleichgewichts behandelt. Diese habe zu einem starken Gewichtsverlust geführt, sei aber leicht zu behandeln. 2004 hatte er sich einer Operation wegen Bauspeicheldrüsenkrebses unterziehen müssen.

Scharfe Kritik gegen Informationspolitik

Apple sieht sich aufgrund seiner Informationspolitik immer wieder der Kritik seiner Aktionäre ausgesetzt. Im Sommer 2008 forderten einige Anteilseigner ausführliche Angaben, da von Jobs Gesundheitszustand auch die Zukunft im wesentlichen abhänge. Nach den Krankheitsmeldungen war die Apple-Aktie zunächst eingebrochen, konnte sich aber anschließend erholen, nachdem deutlich wurde, dass das Geschäft auch in Abwesenheit des charismatischen Chefs lief.

Dem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge soll Jobs allerdings auch vom Krankenbett aus wichtige strategische Entscheidungen getroffen haben. Die Mitglieder des Apple-Verwaltungsrates seien wöchentlich über seinen Gesundheitszustand informiert worden.

Steve Jobs hatte das Unternehmen vor mehr als 30 Jahren zusammen mit seinem Partner Steve Wozniak gegründet. In den 80er-Jahren wurde Jobs zunächst von der Unternehmensspitze verdrängt, bevor er 1997 wieder die Führung des geschwächten Konzerns übernahm. Erst danach brachte die Kult-Marke neben den iMac-Computern zunächst den iPod und später das iPhone auf den Markt.

(AFP)
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