Fotos Streit um Opel - die wichtigsten Akteure
Das Opel-Desaster. Nach der Entscheidung von GM, Opel doch behalten zu wollen, begann alles von vorne. Die entscheidenden Figuren im Überblick.
Quelle: AP, RPO
GM-Chef Fritz "Fix-it-Fritz" Henderson
Seit 2008 GM-Chef. Gilt als knallharter, erfahrener Sanierer. Als Europa-Chef von GM baute er das unter Überkapazitäten leidende Geschäft radikal um, beschloss die Streichung von 9.500 Stellen.
GM-Chef Fritz "Fix-it-Fritz" Henderson
Henderson befürwortete den Magna-Deal. In dem seit der Übernahme der Mehrheit bei GM durch die US-Regierung neu besetzten Veraltungsrat konnte er das nicht durchsetzen.
Obamas Mann in Detroit: Edward Whitacre
Wihtacre ist als GM-Verwaltungsratschef der mächtige Mann bei GM. Übernahm mit dem Segen der US-Regierung nach Abschluss des Insolvenzverfahrens die Aufsicht über den Autobauer. Gilt als Modernisierer und harter Sanierer.
Obamas Mann in Detroit: Edward Whitacre
Whitacre mischte sich umgehend aktiv ins Geschäft ein. Bei der ersten Sitzung im August beschloss der Verwaltungsrat unter seiner Führung, die Einführung mehrerer neuer Fahrzeugmodelle zu beschleunigen. Gilt als Skeptiker des Magna-Deals. Setzt auf GM als Weltkonzern.
Ex-GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster
Carl-Peter Forster war bis zum Showdown Aufsichtsratschef von Opel und Präsident von General Motors Europa. Legte sich nach der Kehrtwende von Dteroit mit der eigenen Konzernspitze an, bezeichnete den Schwenk als "kaum nachvollziehbar". Und konnte anschließend seinen Hut nehmen.
GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster
Bei den Opelanern war Forster nicht unumstritten: Sie machten ihn mitverantwortlich für die Verlegung von Teilen der Fertigung ins billigere und den Abbau von europaweit 12.000 Stellen.
Interims-GM-Europa-Chef Nick Reilly
Der Brite kam als Nachfolger für Forster. Ein erschrockenes Raunen ging durch die Belegschaft, als die Personalie verkündet wurde. Er hat einen Ruf als knallharter Sanierer.
Rainer Brüderle - Minister In der Zwickmühle
Der neue FDP-Wirtschaftsminister steht vor einer großen Herausforderung. Von seinen Überzeugungen her hält er nicht viel von Staatshilfen. Genau die fordert GM ein und droht im gleichen Atemzug mit Insolvenz.
Rainer Brüderle - Minister In der Zwickmühle
Brüderle tritt in die Fußstapfen von Shootingstar Karl-Theodor zu Guttenberg. Der hatte sich Sympathien erworben, weil er im Geschacher um Opel mit einer geordneten Insolvenz liebäugelte und offen mit Rücktritt gedroht haben soll. Brüderle bezeichnete die Kehrtwende von GM als völlig inakzeptabel.
EU-Wettbewerbshüterin Neelie Kroes
Die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes lieferte General Motors den Anlass, den erst im September beschlossenen Verkauf an Magna abzusagen. Die Niederländerin forderte eine Zusicherung der Bundesregierung, dass sie die Zahlung staatlicher Beihilfen zur Rettung von Opel nicht vom Verkauf an Magna abhängig mache.
EU-Wettbewerbshüterin Neelie Kroes
Kroes handelte auch unter Druck, weil Großbritannien und Belgien aus Sorge um ihre eigenen GM-Standorte heftig gegen die deutschen Beihilfen protestiert hatten. Für Zehntausende Opel-Mitarbeiter ist sie nun die Femme fatale.
Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz
Franz hat sich in den vergangenen Monaten zu einem scharfen Kritiker der Konzernmutter entwickelt. GM verhindere Wachstum, da der Konzern den Export von Opel-Fahrzeugen kaum fördere, dafür aber Verluste nach Europa verschiebe.
Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz
Jetzt gerät er selbst in die Kritik. Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn gibt ihm eine Teilschuld am Opel-Desaster. "Heute bestätigt sich die falsche Verkaufsstrategie, die insbesondere Steinmeier und Merkel, aber auch Opel-Betriebsratschef Klaus Franz organisiert haben", sagte Hahn der "Frankfurter Rundschau".