Sieben Cent mehr Tanken immer noch teuer - Im Ausland sinken Preise

München/Paris (rpo). Für ihren Kraftstoff müssen deutsche Autofahrer trotz wieder fallender Preise an den Tankstellen weiter tief in die Tasche greifen. Wie der ADAC mitteilte, kostet der Liter Super derzeit durchschnittlich sieben Cent mehr als im August.

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Foto: AP

Der Diesel-Preis kletterte demnach um zwei Cent. Innerhalb Deutschlands gibt es nach Angaben des Automobilclubs kaum noch ein regionales Preisgefälle an den Markentankstellen.

In 14 von 20 untersuchten Städten befand sich der Preis für den Liter Super am Stichprobentag mit 1,359 Euro am unteren Rand der Skala, Spitzenreiter war dagegen Rostock mit 1,392 Euro für Super und 1,168 Euro für Diesel. Andernorts pendelte der Diesel-Preis zwischen 1,119 und 1,149 Euro.

Allerdings sieht der ADAC weiterhin erheblichen Spielraum für Preissenkungen: Der für die deutschen Spritpreise maßgebliche Ölpreis der Sorte Brent fiel nach Angaben des Autoclubs inzwischen wieder auf unter 61 Dollar pro Barrel. Vor dem Hurrikan "Katrina" in den USA lag der Barrelpreis Mitte August laut ADAC mit rund 66 Dollar jedoch deutlich höher, obwohl das Benzin gleichzeitig billiger war.

Frankreich will Benzinpreise senken

Eine kräftige Senkung der Benzinpreise in Frankreich hat Staatspräsident Jacques Chirac verlangt. Die Mineralölkonzerne müssten "die notwendigen Senkungen an der Zapfsäule deutlich verstärken", forderte Chirac nach Angaben von Regierungssprecher Jean-François Copé am Dienstag bei einer Kabinettssitzung in Paris.

Chirac habe dabei ausdrücklich begrüßt, dass Wirtschafts- und Finanzminister Thierry Breton die Konzerne am Freitag in sein Ministerium einbestellt habe, um über die hohen Preise zu reden.

Wie Copé weiter sagte, bat Chirac Breton in diesem Zusammenhang auch, "alles in die Wege zu leiten, damit die Unternehmen schnell und deutlich in die Entwicklung umweltschonender Energie investieren". Breton hatte den Mineralölkonzernen mit einer "Sondersteuer" auf ihre Milliardengewinne gedroht, sollten sie ihre Preise an den Zapfsäulen nicht senken oder die Überschüsse zum Wohle der Bürger in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren.

Mehrere große Tankstellenketten hatten daraufhin am Samstag ihre Preise um rund drei Cent pro Liter Kraftstoff gesenkt.

Auch Österreich senkt Preise

Auch in Österreich sind die Benzinpreise im Sinkflug: Nachdem die Regierung in Wien mit einer Sondersteuer gedroht hatte, senkten mehrere große Mineralölkonzerne am Dienstag die Preise. Der Liter Superbenzin kostet nun im Schnitt 1,184 Euro, Diesel liegt bei 1,074 Euro. Die österreichische Mineralölgruppe OMV senkte ihren Preis bereits zum zweiten Mal seit Wochenbeginn. Der Konzern betonte aber, dies habe nichts mit der von Finanzminister Karl-Heinz Grasser am Montag angedrohten Sondersteuer zu tun, sondern mit den sinkenden Preisen am Großmarkt Rotterdam. Grasser begrüßte den Schritt.

OMV senkte den Preis für Super am Dienstag um zwei Cent, den von Diesel um einen Cent. Bereits am Montag hatte der Konzern die Kosten an allen Zapfsäulen um einen Cent reduziert. Auch die Konkurrenten BP und Shell senkten die Preise am Dienstag um bis zu drei Cent.

(afp)
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