74 Flüge fallen in Düsseldorf und Köln aus Streik an Berliner Flughäfen bis Mittwoch verlängert

Berlin · Flugreisende müssen sich auf erhebliche Behinderungen in Berlin einstellen. Verdi hat den Streik des Bodenpersonals an den Flughäfen Tegel und Schönefeld bis Mittwoch verlängert. Auch Flüge nach NRW entfallen.

 Reisende warten am Flughafen Tegel, wo das Bodenpersonal streikt.

Reisende warten am Flughafen Tegel, wo das Bodenpersonal streikt.

Foto: dpa, car sab

Der Streik des Bodenpersonals an den Flüghäfen Berlin-Tegel und Schönefeld wird verlängert, wie die Gewerkschaft Verdi am Montag mitteilte. Ursprünglich sollte der Streik am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr enden. Der Ausstand wurde am Montag mit den Frühschichten um 4 Uhr begonnen.

448 Abflüge in Tegel und 194 Abflüge in Schönefeld würden voraussichtlich bis Dienstag ausfallen, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg am späten Sonntagabend. Bis Mittwoch werden es nun noch mehr Ausfälle. "Wir bitten alle Passagiere, sich vor Reisebeginn bei Ihrer Fluggesellschaft über den aktuellen Flugstatus zu erkundigen."

Die ausgedehnten Streiks an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld haben auch Folgen für Reisende aus und nach NRW. An den beiden großen Flughäfen in Düsseldorf und Köln wurden für Dienstag 74 Flüge von und nach Berlin annulliert. "Nach aktuellem Stand fallen am Dienstag 32 Flüge aus", sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Airports am Montag. Nur drei Flüge sollen stattfinden. Von Köln/Bonn aus wurden wegen des Streiks sogar 42 Starts und Landungen gestrichen.

Bereist am Montag sind Düsseldorf 32 von 36 Berlin-Flügen von dem Streik betroffen gewesen und fielen aus. Am Flughafen Köln-Bonn entfielen jeweils18 Flüge nach und aus Berlin. Insgesamt sollten am Montag 15 Maschinen aus Berlin in Köln landen und ebenso viele in Richtung Berlin starten.

Fluggäste aus und in Richtung Berlin werden gebeten, sich auf den Webseiten ihrer Airlines über ihren aktuellen Flugstatus zu informieren. Der Flughafen Köln weist darauf hin, dass es über den eigentlichen Streikzeitraum hinaus zu Unregelmäßigkeiten kommen kann.

Von dem Streik war auch die dreitägige Reise von Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) nach Moskau betroffen. Die Senatskanzlei musste Ersatzflüge über Dresden organisieren.

Bei der Lufthansa werden einem Unternehmenssprecher zufolge alle Flüge ausfallen, die von der Hauptstadt nach München und Frankfurt gehen sollen und umgekehrt. Erst am Freitag waren wegen eines Streiks des Bodenpersonals während der Reise-Messe ITB an den Berliner Flughäfen insgesamt rund 670 und damit fast alle Flüge ausgefallen.

Die Arbeitgeberseite verurteilte den neuerlichen Aufruf von Verdi: "Streik ist und bleibt der Weg der Konfrontation, der zu keinen Ergebnissen geführt hat und auch in Zukunft nicht zu einer Lösung beitragen wird", sagte ein Sprecher in Berlin. Verdi fordert für die Mitarbeiter des Bodenpersonals eine Erhöhung des Stundenlohns um einen Euro auf zwölf Euro und einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeberseite bietet etwa zehn Cent mehr Geld in der Stunde über vier Jahre.

(rent/dpa/REU)
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