3500 Mitarbeiter im Warnstreik Auch Telekom-Kunden brauchen am Mittwoch Geduld

Bonn/Berlin · Nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch bei der Telekom macht Verdi mit Warnstreiks Druck in den Tarifverhandlungen. Etwa 3500 Telekom-Mitarbeiter legen am Mittwoch ihre Arbeit nieder. Kunden mit Problemen haben das Nachsehen.

 Fahnen wehen vor einem Gebäude der Deutschen Telekom in Bonn (Archivbild).

Fahnen wehen vor einem Gebäude der Deutschen Telekom in Bonn (Archivbild).

Foto: dpa, obe tba

Die zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen bei der Telekom betreffen das ganze Bundesgebiet außer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Betroffen seien Kundenservice, Außendienst und Technik, sagte der Verdi-Arbeitskampfleiter Peter Praikow in Berlin vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde. Wer also bei Telefon-Hotlines anruft oder auf einen Telekom-Techniker zur Freischaltung eines Anschlusses wartet, könnte enttäuscht werden.

Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Geld für 55.000 Tarifbeschäftigte. Die rund 7000 Azubis und jungen Beschäftigten, die parallel zur Arbeit noch studieren (duale Studenten), sollen 75 Euro mehr im Monat bekommen - prozentual wäre das je nach Ausbildungsjahr ein Plus von 7,5 bis 8 Prozent.

Die Telekom hat in den vorangegangenen zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot unterbreitet. Dies sorgt für Unmut auf Arbeitnehmerseite. "Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot", sagte Praikow. "Die Beschäftigten verleihen dieser Erwartung mit vollschichtigen Warnstreiks Nachdruck."

Seit Dienstag setzt Verdi auf "vollschichtige" Arbeitsniederlegungen, zuvor hatte es nur Warnstreiks mit einer Dauer von bis zu vier Stunden gegeben. Die Arbeitskampf-Maßnahmen dürften auch am Donnerstag weitergehen.

Die dritte Verhandlungsrunde dauert bis Donnerstag. Ein Durchbruch in den Gesprächen gilt als unwahrscheinlich. Schon jetzt ist eine vierte Runde geplant, sie soll am 11. und 12. April in NRW stattfinden.

(oko)
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