Timotheus Höttges warnt vor Monopolen Telekom-Chef kritisiert Apple und Amazon

München · Bei der Eröffnung der Medientage in München kritisierte Telekom-Chef Timotheus Höttges Apple und Amazon vor, sich künstlich abzuschotten. Das Enstehen von Monopolen in der Internetwirtschaft sei eine Gefahr.

 Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Telekom.

Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Telekom.

Foto: dpa, shp hpl

"Internetmärkte sind globale 'The-winner-takes-it-all-Märkte'. Und das ist eine Gefahr", sagte Höttges am Mittwoch. "Monopole bedeuten am Ende immer Wohlstandverluste. Die Internetgiganten häufen immense Vermögen an, und zwar außerhalb Europas. Sie lassen die Wirtschaft schrumpfen."

Höttges warf Apple und Amazon vor, ihren Nutzern den Transport der Inhalte in andere System zu erschweren. "Die Inseln im Software-Bereich wachsen. (...) Und wenn auf diesen Inseln auch noch jeder Schritt überwacht wird, sind sie genauer betrachtet eher Alcatraz als Paradies."

Die europäischen Anbieter sollten sich gemeinsam dagegen stellen, forderte Höttges: "Offene Plattformen sind die Antwort auf die großen Internetmonopole, die entstanden sind." Die Politik müsse zudem Überregulierungen beseitigen und gleiche Regeln für alle Anbieter schaffen. Um Google & Co. etwas entgegensetzen zu können, müsse auch das Kartellrecht überdacht werden.

Die Medientage München befassen sich bis Freitag unter anderem mit der Verschmelzung von Fernsehen und Internet. Sie stehen unter dem Motto "Kein Spaziergang - Wege zur digitalen Selbstverständlichkeit".

Über die Entstehung und das Verschwinden von Monopolen in der digitalen Wirtschaft hat sich auch der diesjährige Wirtschaftsnobelpreisträger Jean Tirole Gedanken gemacht. Auch er hatte sich in einer wissenschaftlichen Arbeit aus dem Jahr 2002 mit Apples Geschäftsmodell beschäftigt.

(dpa)
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