Stahlfusion mit Tata Steel Thyssenkrupp-Aufsichtsrat bildet Arbeitsgruppe

Essen · Thyssenkrupp-Chef Hiesinger hat dem Aufsichtsrat des Essener Industriekonzerns die Absichtserklärung (Memorandum auf Understanding) für das geplante Joint Venture mit Tata Steel vorgelegt. Abgestimmt wurde noch nicht, aber ein Arbeitskreis gebildet.

 Thyssenkrupp-Logo. (Symbolbild)

Thyssenkrupp-Logo. (Symbolbild)

Foto: dpa, ve nic fpt

Das oberste Kontrollgremium nahm die Pläne von Heinrich Hiesinger zur Kenntnis, stimmte jedoch erwartungsgemäß noch nicht darüber ab. Stattdessen wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die nun über die Pläne beraten wird. Geleitet werden soll sie von dem früheren NRW-Bezirksleiter der IG Metall und heutigem Personalvorstand, Oliver Burkhard sowie auf Arbeitnehmerseite vom IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Markus Grolms. Ein Konzernsprecher erklärte auf Anfrage, noch sei nicht bekannt, wann das Gremium sich erstmals treffe.

Die Beschäftigten haben erhebliche Vorbehalte gegen das geplante Joint Venture mit Tata Steel, dessen Sitz in den Niederlanden liegen soll. Hiesinger hatte bereits angekündigt, dass im Zuge der Zusammenlegung 2000 Stellen bei Thyssenkrupp entfallen, je zur Hälfte in der Produktion und der Verwaltung. Die IG Metall geht jedoch davon aus, dass es ab 2020 zu Massenentlassungen und Standortschließungen kommen könnte, wenn das Management das neue Produktionsnetzwerk noch einmal unter die Lupe nimmt.

Zudem herrscht die Sorge, dass durch die Verlagerung in die Niederlande die deutsche Montanmitbestimmung ausgehebelt werden könnte. Die NRW-Regierung hat sich unterdessen auf die Seite der Arbeitnehmer geschlagen und fordert nun auch, dass der Sitz der Holding in NRW liegen müsse.

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