Nach Gewinnsprung Toyota schraubt Prognose nach oben

Tokio · Für den weltgrößten Autokonzern Toyota läuft es gut: Die Japaner rechnen im laufenden Geschäftsjahr mit Rekordgewinnen. Neben Kostensenkungen profitieren die Japaner auch vom schwachen Yen.

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Der weltgrößte Autokonzern Toyota rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit Rekordgewinnen. Der Branchenprimus hob am Dienstag nach Börsenschluss die Ertragsprognose an und steuert nun auf einen operativen Gewinn in Rekordhöhe von 2,4 Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro) zu. Damit würde ein Sprung im Vergleich zum Vorjahr von 81,7 Prozent gelingen. Bislang hatte Toyota für das Geschäftsjahr 2013/2014 (31. März) mit 2,2 Billionen Yen gerechnet. Toyota profitiert zum einem vom schwachen Yen, der die Autos im Ausland billiger macht. Aber auch Kostensenkungen sowie ein starker Absatz auf dem wichtigen Markt in Nordamerika wirken positiv.

Der angepeilte Rekordgewinn würde den bisherigen von 2,3 Billionen Yen übertreffen, den Toyota im Geschäftsjahr 2007 eingefahren hatte, bevor die globale Finanzkrise ausbrach. Unterm Strich will Toyota nun einen Gewinn von 1,9 Billionen statt zuvor erwarteten 1,6 Billionen Yen erreichen.

Die rasante Abwertung des Yen schlägt bei Toyota enorm durch. Jedes Nachgeben des Außenwerts der japanischen Währung um 1 Yen zum Dollar lässt den operativen Gewinn um 40 Milliarden Yen steigen. Während der Konzern im November einen Wechselkurs von 97 Yen zur Grundlage genommen hatte, wurde der Greenback tatsächlich gut über der 100-Yen-Marke gehandelt. Für die revidierte Jahresprognose geht Toyota von einem Wechselkurs nun von im Schnitt 100 Yen zum Dollar aus. Im dritten Geschäftsquartal steigerte Toyota den Nettoertrag um 425,5 Milliarden auf 525,5 Milliarden Yen.

Sanfte Erholung am Automarkt

Bezogen auf die ersten neun Monaten des noch zum bis 31. März laufenden Geschäftsjahres konnte Toyota den Nettogewinn rasant um 135,4 Prozent auf 1,5 Billionen Yen ausbauen. Der Umsatz erhöhte sich in der Zeit um 17,8 Prozent auf 19,12 Billionen Yen. Toyota, zu dessen Unternehmensgruppe auch der Kleinwagenbauer Daihatsu und der Nutzfahrzeughersteller Hino Motors gehören, rechnet für das laufende Geschäftsjahr unverändert mit einem Absatz von 9,1 Millionen Fahrzeugen. Allein auf den wichtigen US-Markt entfallen davon 2,6 Millionen Autos. Man erlebe eine "moderate Erholung" in den USA sowie anderen Teilen der Welt, sagte Toyota-Manager Takuo Sasaki.

Vorsichtig sei man allerdings bezüglich aufstrebender Märkte angesichts der jüngsten Finanzturbulenzen. Auf dem japanischen Heimatmarkt verkaufte der Vorzeigekonzern in den ersten neun Monaten mit rund 1,6 Millionen Autos 26 557 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auf dem Markt in Nordamerika dagegen erhöhte Toyota den Absatz um 96 762 auf rund 1,96 Millionen Autos. Auch in Europa legte der Verkauf im gleichen Zeitraum zu, und zwar um 27 122 Stück auf 629 713 Fahrzeuge. Auf den Märkten Asiens sank der Absatz indes um 66 642 Autos auf 1,2 Millionen Einheiten.

Bezogen auf das vergangene Kalenderjahr hatte Toyota als erster Konzern die Produktionsmarke von 10 Millionen Autos geknackt: Rund 10,1 Millionen Autos rollten vom Band. Das waren 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Den Absatz erhöhte Toyota weltweit um 2,4 Prozent auf gut 9,9 Millionen Autos, verfehlte allerdings die 10-Millionen-Marke. Die soll dieses Jahr überwunden werden: 10,3 Millionen Autos will Toyota im laufenden Jahr global verkaufen.

(dpa)
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