TÜV-Bericht zum Hauptstadtflughafen BER mit gravierenden Mängeln - keine Eröffnung vor 2021
Berlin · Laut eines TÜV-Berichts ist eine Reihe technischer Anlagen auf der Baustelle des Hauptstadtflughafens BER noch mit "wesentlichen Mängeln" behaftet. Die Eröffnung könnte sich noch einmal deutlich verzögern.
Wie der Flughafen Berlin Brandenburg am Donnerstag mitteilte, ändern die TÜV-Berichte allerdings vorerst nichts an den Plänen zur Fertigstellung des Hauptstadt-Airports. Der "Tagesspiegel" hatte zuvor berichtet, die Lage am BER sei so dramatisch, dass eine Eröffnung vor 2021 wohl unwahrscheinlich sei.
Bei mehreren Anlagen sei eine "Wirksamkeit und Betriebssicherheit" "nicht gegeben", zitierte die Zeitung den TÜV. Er sprach demnach teilweise von "systemischen Mängeln", die auf andere Bereiche übertragen werden könnten.
Der Flughafen sprach mit Blick auf die monatlichen TÜV-Statusberichte von "bekannten Sachverhalten". Die neue Bauprojektleitung des BER habe in den vergangenen Monaten in jeder technischen Anlagegruppe eine Auswahl getroffen und diese durch den TÜV prüfen lassen. Demnach sind unter anderem die Brandmeldeanlage, das elektroakustische Notrufwarnsystem und die Sicherheitsbeleuchtung im nördlichen Teil des Hauptpiers noch mit "wesentlichen Mängeln" behaftet.
Nach wie vor wolle Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup aber dem Aufsichtsrat am 15. Dezember einen "unternehmerisch verantwortlichen Termin zur Inbetriebnahme" des Flughafens vorschlagen, erklärte der Airport. Der kürzlich vorgelegte Rahmenterminplan zur baulichen Fertigstellung des Flughafens bis Ende August 2018 sei "ambitioniert" und bewusst "ohne Puffer geplant" worden.
Seit der ursprünglich geplanten Eröffnung des Flughafens waren am Donnerstag genau 2000 Tage vergangen. Die Kosten für den Bau sind dem "Tagesspiegel" zufolge mittlerweile auf 6,6 Milliarden Euro gestiegen.