Kampf der Taxi-Apps in den USA Uber bucht mehr als 5000 Fahrten und sagt sie wieder ab

New York · In Deutschland steht Uber mit seinem Konzept, auch Privatpersonen als Taxifahrer zu vermitteln, bisher allein da. In den USA dagegen tobt längst ein Kampf zwischen verschiedenen Taxi-Apps - und dabei geht es offenbar nicht immer gesittet zu.

Eindrücke von der Taxi-App Uber
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Foto: afp

"CNN Money" berichtet, Uber-Angestellte hätten seit Oktober mehr als 5000 Fahrten beim Konkurrenten Lyft gebucht und sie kurzfristig wieder abgesagt. 177 Mitarbeiter des Unternehmens seien an der Aktion beteiligt gewesen. Mit diesem Trick habe Uber dafür sorgen wollen, dass weniger Lyft-Fahrer verfügbar seien und die Kunden auf Uber umstiegen, schreibt "CNN Money".

Das habe nicht nur für das Konkurrenz-Unternehmen negative Folgen gehabt, sondern auch bei den Lyft-Fahrern für einen Verdienstausfall gesorgt, obwohl diese häufig auf das Einkommen aus den Fahrten angewiesen seien.

Bereits im Januar gab es ähnliche Vorwürfe gegen Uber: Damals sollen Mitarbeiter des Unternehmens beim New Yorker Konkurrenten Gett mehr als 100 Fahrten gebucht und sie wieder abgesagt haben. Nachdem die Aktion öffentlich wurde, hatte Uber erklärt, seine "Verkaufstaktiken herunterschrauben" zu wollen. Nach diesem Statement haben Uber-Mitarbeiter laut "CNN Money" jedoch noch 5.492 weitere Fahrten bei der Konkurrenz gebucht und kurzfristig wieder storniert. Eine Sprecherin von Uber bestreitet diese Vorgehensweise gegenüber dem "Wall Street Journal".

In der Branche ist es außerdem offenbar gang und gäbe, der Konkurrenz mit aggressiven Mitteln Fahrer abzuwerben. Lyft behauptet, dass Uber-Mitarbeiter häufig Fahrten buchten, um dann nur einmal um den Block zu fahren und den Lyft-Fahrer währenddessen von einem Wechsel zu Uber zu überzeugen. Die Uber-Sprecherin räumte ein, dass das Unternehmen seinen Mitarbeitern hohe Prämien für abgeworbene Mitarbeiter von Konkurrenzunternehmen zahle.

(jco)
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