Offensive in Düsseldorf und Köln Uber könnte Taxi-Fahrer abwerben

Düsseldorf · Uber-Chef Dara Khosrowshahi sorgte bei der Digitalkonferenz DLD in München für Aufsehen. Wie am Rande der Veranstaltung zu hören war, plant das Unternehmen 2018 in Düsseldorf anzugreifen. Dieser Schritt sorgt beim Taxiverband NRW für Ärger.

 Bereits 2018 will Uber wieder in Düsseldorf und Köln starten.

Bereits 2018 will Uber wieder in Düsseldorf und Köln starten.

Foto: rtr, KP/AA/KB

Der Streit zwischen Uber und den Taxiverbänden in Deutschland droht in die nächste Runde zu gehen. Bereits in diesem Jahr will der Fahrdienst wieder in Düsseldorf und Köln fahren. Das Konfliktpotenzial entsteht diesmal durch den Kampf um die Taxi-Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren entstand der Ärger dadurch, dass Privatleute - für deutlich weniger Geld als Taxi-Fahrer - Fahrten anboten.

"Ärger wird es geben, wenn sie an unsere Kollegen herantreten", sagt Dieter Zillmann, Vorsitzender des Taxiverbands NRW. Denn Uber besitzt keine eigenen Fahrzeuge und ist nur als Vermittler tätig. "Uber müsste jetzt unsere Leute für Aufträge abwerben, damit sie an die Wagen herankommen", sagt Zillmann. Mit dieser Art von Konkurrenz hat der Verband aber bereits Erfahrung.

Die Firma Mytaxi, mit denen der Taxiverband NRW bereits zusammenarbeitet, funktioniere ähnlich. Taxi-Fahrer können sich bei dem Unternehmen anmelden und werden gegen eine Gebühr über die App vermittelt. Uber sei heute ein legitimer Konkurrent, so Zillmann. "Deshalb sehen wir das nicht ganz so tragisch." Konkurrenz bleibe aber Konkurrenz.

Deutlicher äußert sich Dennis Klusmeier, Chef der Taxi-Innung Düsseldorf. "Das Unternehmen soll sich an die gültigen Gesetze halten." Davon hänge ab, ob es in Zukunft wieder Ärger vor Gericht gebe. Bereits vor der Digitalkonferenz DLD in München hatten Taxi-Fahrer gegen Uber und deren Chef protestiert. In Düsseldorf blieb das bislang allerdings aus. "Hier ist noch alles ruhig", sagt Klusmeier.

Bevor sich die Taxi-Unternehmen in Deutschland vor Gericht gegen den Fahrdienst wehrten, konnte im Grunde jeder als Fahrer arbeiten. "Damals konnte jeder Arbeitslose oder jede Hausfrau für Uber fahren. Das geht inzwischen nicht mehr", sagt Zillmann. "Wir und andere Taxi-Unternehmen in Deutschland haben dagegen geklagt und waren erfolgreich." Der Fahrdienst muss sich seitdem an entsprechende Gesetze halten.

"Uber braucht jetzt einen Fahrer mit Personenbeförderungsschein. Ohne ist es inzwischen in Deutschland zum Glück verboten." Zudem mussten die Privatfahrer keine Steuern zahlen, da sie kein selbstständiges Gewerbe angemeldet hatten, sagt Zillmann. Uber hatte sich daraufhin 2015 vorerst aus NRW zurückgezogen, prüfte aber immer wieder eine Rückkehr.

(se)
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