Bossnapping in Frankreich Verärgerte Mitarbeiter "kidnappen" Chefs

Paris (RPO). Mitarbeiter eines insolventen französischen Unternehmens haben zwei Manager über Nacht festgesetzt, um ihrer Forderung nach höheren Abfindungen Nachdruck zu verleihen. Der Geschäftsführer von Pier Import und sein Vorgänger waren am Montag zu einer Sitzung des Betriebsrats am Firmensitz in Villepinte nördlich von Paris gekommen. Sie wurden angewiesen, die Nacht dort zu verbringen, wie ein Sprecher des Betriebsrates mitteilte.

Gewaltsame Proteste in der Wirtschaftskrise
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In einer Belegschaftsversammlung am Dienstag stimmten die Mitarbeiter dafür, die beiden Manager wieder freizulassen. Zugleich kündigten sie an, ihren Kampf um höhere Abfindungen nicht aufgeben zu wollen. Unter anderem seien Streiks geplant.

Die französische Regierung verurteilte den jüngsten "Bossnapping"-Fall als Akt der Gewalt. Unter diesen Voraussetzungen könne es "keine echten Verhandlungen" geben, sagte Industrieminister Christian Estrosi am Dienstag im Fernsehsender LCI.

Der Möbel- und Wohnaccessoireshändler Pier Import musste im September Insolvenz anmelden. Insgesamt sollen 150 Arbeitsplätze wegfallen.

(apd/top)
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