Verdi macht Druck Lufthansa muss 800 Flüge wegen Warnstreiks streichen

Frankfurt/Main · Die Lufthansa muss rund die Hälfte ihrer geplanten Flüge wegen des für Dienstag angekündigten Verdi-Warnstreiks an vier deutschen Flughäfen streichen. Statt 1600 sollen nur rund 800 Flüge an den Airports Frankfurt, München, Köln und Bremen stattfinden.

 Sehr viele Lufthansa-Maschinen werden wegen des Streiks am Boden bleiben.

Sehr viele Lufthansa-Maschinen werden wegen des Streiks am Boden bleiben.

Foto: dpa, ade lof

Das teilte das Unternehmen am Montag in Frankfurt mit. Unter anderem fallen demnach 58 Interkontinentalflüge aus. Von den Streichungen seien rund 90.000 Passagiere betroffen. Die Kunden könnten einmalig ihren Flug kostenfrei umbuchen oder im Inland auf die Bahn ausweichen, hieß es vom Luftfahrtkonzern.

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens reagierte empört auf die Warnstreik-Eskalation im öffentlichen Dienst. "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass die Gewerkschaft diesen Konflikt auf dem Rücken unbeteiligter Fluggäste austrägt. Lufthansa ist gar nicht Partei in diesem Tarifkonflikt, dennoch sind vor allem unsere Kunden und wir von den Folgen der Auseinandersetzung betroffen", sagte sie.

Ein Streik des Bodenpersonals am Flughafen ist laut der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ein Fall von höherer Gewalt. Reisenden steht keine Entschädigung nach der EU-Fluggastrechte-Verordnung zu, wenn ihr Flug streikbedingt ausfällt oder sich um mehr als drei Stunden verspätet. Das gilt aber unter der Bedingung, dass die Fluggesellschaft alles in ihrer Macht Stehende unternimmt, um die Folgen des Streiks zu minimieren. Außerdem muss sie eine alternative Beförderung ermöglichen, zum Beispiel durch die Umbuchung auf einen anderen Flug. Fällt ein Flug definitiv aus oder ergibt sich eine Verspätung von mehr als fünf Stunden, kann der Kunde auch sein Ticket zurückgeben und bekommt sein Geld zurück.

(felt)
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