Reiseveranstalter Verkauf von Öger Tours abgesagt

Hamburg (RPO). Der Verkauf des sechstgrößten deutschen Reiseveranstalters Öger an den russischen Oligarchen Alexander Lebedew ist gescheitert. Die Verhandlungen der Öger Group mit Lebedews schweizerischer Firma Alpstream AG über einen anteiligen Verkauf des Türkeispezialisten seien ausgesetzt worden, teilte der Reiseveranstalter in Hamburg mit.

 Vural Öger, Gründer von Öger Tours

Vural Öger, Gründer von Öger Tours

Foto: ddp

"Beide Parteien sind nach den monatelangen intensiven und vertrauensvollen Gesprächen zu dem Schluss gekommen, dass die geplante Transaktion zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht durchführbar ist", sagte Firmenchef Vural Öger. Die Beteiligungsfirma Alpstream gehört nach Medienberichten zu Lebedews Moskauer Holding NRK.

Der Hamburger Reiseveranstalter will an seiner strategische und operative Ausrichtung der vergangenen Jahre festhalten. Öger sei eine starke Marke mit einem klaren Profil und hoher Marktakzeptanz, sagte Geschäftsführerin Nina Öger. Das Unternehmen konzentriere sich auf seine Kernkompetenz als Türkeireiseveranstalter Nummer eins und blicke trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zuversichtlich auf das Kerngeschäft Türkei-Urlaub 2009.

Unabhängig vom aktuellen Ausgang der Verhandlungen will Öger Tours seine Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft Bluewings aus der Unternehmensgruppe Alpstream fortführen. Beide Verhandlungspartner hätten ihr Interesse daran bekundet, die Verhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.

Bereits im Herbst hatte Lebedew zweimal eine Zahlungsfrist verstreichen lassen. Russischen Quellen zufolge hatte der Investor rund 120 Millionen Euro für 76 Prozent an dem Unternehmen bezahlen und eine Option auf die übrigen Anteile erhalten sollen.

Die Öger Group aus Öger Tours, att touristik und Öger Türk Tur schloss nach eigenen Angaben das touristische Geschäftsjahr 2007/2008 mit einem Umsatzplus von sieben Prozent ab. Dies entspreche einem Umsatz von 773 Millionen Euro. Insgesamt seien etwa 1,5 Millionen Gäste mit der Gruppe gereist, das sei ein Zuwachs von neun Prozent bei den Buchungen.

(DDP)
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