Russisches Interesse Verkauf von Öger Tours auf der Kippe
Hamburg (RPO). Eigentlich sollte der Reiseveranstalters Öger an den russischen Oligarchen Alexander Lebedew verkauft werden. Nun könnte es sein, dass der Deal platzt. Firmengründer Vural Öger bestätigte der "Financial Times Deutschland", dass Lebedew zweimal eine Zahlungsfrist habe verstreichen lassen.
Informierten Kreisen zufolge war die erste Frist am 20. Oktober abgelaufen, am 31. die zweite. "Ich weiß nicht, warum er nicht zahlt", sagte Öger. Lebedew selbst hatte sich vergangene Woche beschwert, deutsche Banken räumten ihm wegen der Finanzkrise keinen Kredit ein.
Damit könnte sich die spektakuläre Übernahme des sechstgrößten deutschen Reiseveranstalters Öger durch den Oligarchen erübrigt haben. Der Deal war im Juli vereinbart, aber erst im Herbst nach schwierigen Verhandlungen vertraglich besiegelt worden. Russischen Quellen zufolge sollte der Investor rund 120 Millionen Euro für 76 Prozent an dem Unternehmen bezahlen und eine Option auf die übrigen Anteile erhalten. Die Bewertung für den Türkeispezialisten, der gut 700 Millionen Euro Umsatz macht, gilt als hoch.
Öger sagte, Lebedew stelle den abgemachten Preis bisher nicht in Frage. "Ich halte ihn nach wie vor für einen Ehrenmann", sagte er. "Vielleicht machen wir das Geschäft ja zu einem späteren Zeitpunkt." Intern soll Öger eine rasche Entscheidung angekündigt haben.