Bundesregierung Verstaatlichung von Commerzbank möglich

Berlin · Die Bundesregierung schließt eine Verstaatlichung der krisengeschüttelten Commerzbank nicht aus. Der krisengeschüttelten Bank fehlen vermutlich bis zu fünf Milliarden Euro um die Vorgaben der europäischen Bankenaufsicht EBA erfüllen zu können.

Die Chronik der Commerzbank-Krise
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Foto: AFP

Wie das Nachrichtenmagazin der "Spiegel" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, könnte Berlin den Bankenrettungsfonds Soffin reaktivieren und weitere Aktien des Finanzkonzerns übernehmen, falls die Commerzbank es nicht schaffe, sich bis zum Sommer genug Kapital zu beschaffen.

Der Bund gehe davon aus, dass ihm bei einer Kapitalerhöhung die Mehrheit der Anteile zufallen würde. Berlin lehnt es demnach ab, nur die angeschlagene Commerzbank-Tochter Eurohypo zu übernehmen.

Die Commerzbank muss nach einer Vorgabe der europäischen Bankenaufsicht EBA wie andere europäische Banken bis Ende Juni 2012 ihre Eigenkapitalquote auf neun Prozent erhöhen. In den nächsten Tagen will die EBA mitteilen, wie viel Kapital sich die Finanzinstitute noch beschaffen müssen, um dieses Ziel zu erreichen.

Derzeit wird spekuliert, dass die Commerzbank bis zu fünf Milliarden Euro aufbringen muss, um die Auflagen zu erfüllen. Im Oktober hatte die Bank mitgeteilt, sie rechne damit, 2,9 Milliarden Euro beschaffen zu müssen.

Erst im Juni hatte die Commerzbank erfolgreich eine Kapitalerhöhung abgeschlossen und damit elf Milliarden Euro eingenommen. Mit dem Geld zahlte sie einen Großteil ihrer Verbindlichkeiten beim Staat zurück.

Der Bund war Anfang 2009 mit 18,1 Milliarden Euro an stillen Einlagen bei der Commerzbank eingestiegen. Er hält darüber hinaus noch immer 25 Prozent plus eine Aktie an dem Unternehmen.

(AFP)
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