Probleme im Abrechnungssystem Vodafone buchte bei 14.000 Kunden zu viel Geld ab

Düsseldorf · Erneut bringen Probleme im Abrechnungssystem einen deutschen Telefonkonzern ins Gerede. Das Düsseldorfer Unternehmen Vodafone musste einräumen, bei 14.000 Kunden einer Prepaid-Karte, also einer Mobilfunkkarte ohne feste Vertragsbindung, völlig unsinnige Gebühren kassiert zu haben.

Ein Rundgang über den Vodafone-Campus
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Foto: Bretz, Andreas

Als verbrauchtes Datenvolumen wurden Signale verrechnet, die das Smartphone mit dem Mobilfunknetz austauscht, nur damit das Netz den Standort des Nutzers kennt, um eingehende Gespräche dann an ihn zu leiten.

Vodafone erklärt, man habe allen 14.000 Betroffenen das zuviel abgebuchte Geld erstattet. Es handele sich meist nur um einen sehr niedrigen Betrag von unter einem Euro. Grund der Panne sei eine Fehleinstellung im neuen LTE-Netz gewesen, das eine besonders schnelle Übertragung von Daten erlaubt.

Allerdings hat das Abrechnungssystem von Vodafone auch bei 33.000 Kunden mit einem festen Vertrag eine falsche Abrechnung produziert. Weil hier das Geld aber erst später abgebucht wird, konnten die Techniker noch die Abbuchung verhindern.

Erstaunlich ist, wie die Panne herauskam. Der Fachredaktion "Area-mobile" war aufgefallen, dass für zwei Testgeräte weiterhin Gebühren vom Guthaben abgebucht worden waren, obwohl die Smartphones gar nicht genutzt wurden. Auch als die Mobilfunkkarten in andere Geräte gesteckt wurden, gingen die rätselhaften Abbuchungen weiter.

Laut "Areamobile" war der Kundendienst von Vodafone nur teilweise in der Lage, das Problem aufzuklären. Erst nachdem die Pressestelle auf die Technikschwäche angesprochen worden sei, sei klargestellt worden, was passiert sei.

Die Panne bestätigt, wie stark die Telefon- und Computerkonzerne von funktionierender Software abhängen. Gibt es nur einen kleinen Fehler, kann es völlig überraschende Folgen geben — was auch bei der Entwicklung selbstfahrender Autos ein großes Risiko sein wird.

(kowa)
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