Fotos Volkswagen: Historie und Affären
Eine Übersicht über die Historie von Volkswagen und damit auch eine Chronik der VW-Skandale:
Am 22. Juni 1934 wird Ferdinand Porsche vom Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie mit der Konstuktion des ersten Volkswagens beauftragt.
Im Spätsommer 1939 beginnt die Produktion, in Kriegszeiten auch mit Hilfe von rund 20.000 Zwangsarbeitern.
Im Oktober 1946 feiert VW ein erstes Jubiläum: 10.000 Fahrzeuge wurden bislang produziert.
Zwei Jahre später wird der Geschäftssitz von Berlin nach Wolfsburg verlegt.
Volkswagen wird international tätig:
Neue Werke in Kanada (1952), Brasilien (1953) und in den USA (1955) werden eröffnet.
Ebenfalls 1955 wird der Einmillionste Volkswagen produziert.
Im Jahr 1960 wird im Bundestag das "Volkswagen-Gesetz" beschlossen: Der Konzern wird Teilprivatisiert, das Land Niedersachsen aber behält den Großteil der Stimmrechte.
Die Expansion von VW setzt sich fort.
Nach der Übernahme der Daimler-Benz-Tochter Auto Union (später Audi) wird auch der spanischen Automobilkonzerns Seat im Jahr 1986 von dem Riesen aus Wolfsburg verschluckt.Vier Jahre später wird Skoda (Tschechien) dem Konzern hinzugefügt.
Am 26. Juni 1990 wird Klaus Volkert Vorsitzender des Gesamt- und Betriebrats.
Drei Jahre später wird Ferdinand Piech Vorstandschef. Weitere drei Jahre später der erste Skandal:
Die "Lopez-Affäre":Der Einkaufsmanager Jose Ignacio Lopez wechselt im März 1993 zusammen mit sieben engen Mitarbeitern von Opel zu VW.
Bald ermitteln die Behörden wegen Industriespionage, als Folge muss Lopez den Vorstand 1996 verlassen.
Gegen seinen Nachfolger Francisco Javier Sanz ermittelt nur Monate später die VW interne Revision wegen des Verdachts der persönlichen Bereicherung.
Im Oktober 1993 wird Peter Hartz Konzern-Personalchef.
Ein Jahr später wird in den deutschen Werken die Vier-Tage-Woche eingeführt.
Die "Opernball-Affäre":Im Februar 1996 wird der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen, Gerhard Schröder, von VW zum Wiener Opernball eingeladen.
Die Kosten für Flug und Loge in Höhe von 30.000 Mark zahlt Schröder nachträglich zurück, er entgeht so dem Verdacht der Vorteilnahme.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt 1997 gegen VW-Mitarbeiter:
Bei dem Bau einer Lackiererei in Tschechien für Skoda sollen Schmiergelder in Millionenhöhe geflossen sein.
Der Verdacht auf Erpressung und Bestechung konnte nicht bestätigt werden, das Verfahren wurde eingestellt.
Allen Unruhen zum Trotz, Volkswagen wächst und wächst:
1998 wird die britische Luxuswagenschmiede Bentley übernommen, 2000 steigt VW bei Scania ein.
Am 16. April 2002 wird der ehemalige BMW-Chef Bernd Pischetsrieder neuer Vorstandsvorsitzender.
Nur zwei Jahre später muss er erstmals die Kontakte des von ihm geführten Konzerns zur Politik rechtfertigen:
Die "Gehälter-Affäre:"Volkswagen hat über mehrere Jahre an sechs SPD Abgeordnete Gehälter in unbekannter Höhe gezahlt. Für diese Gelder hat es nach Aussage des Konzerns keine entsprechende Gegenleistung der Politiker gegeben.Wiederum ein Jahr später (2005) gerät der Ministerpräsident von Niedersachsen, Sigmar Gabriel, in Bedrängnis: Ein von ihm mitgegründetes Bauunternehmen hat hoch dotierte Aufträge von VW bekommen.
Die "Schmiergeld-Affäre":Gegen Skoda-Personalvorstand Helmut Schuster und Klaus Joachim G., einem Mitarbeiter im Personalwesen, ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen des Verdachts der Untreue.
Etwa zeitgleich tritt auch der Betriebsratschef von VW, Klaus Volkert, zurück. Nach eigener Aussage hat er sich aber "keiner kriminellen Handlung schuldig gemacht."
Zugleich wächst auch der Druck auf Personalvorstand Peter Hartz - er bietet hatte dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt an. Begründung: Er übernehme die politische Verantwortung für Unregelmäßigkeiten in seinem Umfeld.