Neue Unruhe bei der Landesbank Vorzeitiges Aus für WestLB-Chef Stuhlmann?

Düsseldorf (RPO). Die Westdeutsche Landesbank (WestLB) kommt nicht zur Ruhe. Bei der geplanten Fusion von WestLB und Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) wird es laut einem Medienbericht schon bald zu personellen Veränderungen kommen.

Alexander Stuhlmann, der Neue bei der WestLB
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In der Landesregierung gehen Beamte demnach davon aus, dass der Interims-Chef der WestLB, Alexander Stuhlmann, seinen ohnehin nur bis Ende März 2008 laufenden Vertrag nicht erfüllen wird. Als Nachfolger sei der ehemalige Vorstandschef der Dresdner Bank, Bernd Fahrholz, im Gespräch.

Fahrholz gilt laut dem Bericht des "Spiegel" als Vertrauter des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). Er werde deshalb als geeigneter Kandidat für die Verhandlungen mit der Helaba angesehen, schreibt das Magazin. Stuhlmann hatte erst im Juli die Nachfolge von Thomas Fischer angetreten, der wegen der Affäre um Millionenverluste im Eigenhandel der Bank vom Aufsichtsrat abberufen worden war. Durch riskante Spekulationsgeschäfte hatte die WestLB mehr als 600 Millionen Euro verloren.

Unterdessen stellte Koch Bedingungen für die Fusion von WestLB und Helaba. "Die Hessen können und dürfen nicht Sanierer sein für NRW", sagte er. Die Helaba werde nur mitmachen, wenn es ein "klares kapitalrechtliches Engagement der nordrhein-westfälischen Eigentümer" gebe. Hessen hält einen Anteil von zehn Prozent an der Helaba. Koch forderte: "Es muss sichergestellt sein, dass eine gesunde Institution entsteht."

In der kommenden Woche sollen nach "Focus"-Informationen die Gespräche zwischen Frankfurt und Düsseldorf beginnen. Ein erstes Treffen der Sparkassenchefs mit den Finanzministern sei für Donnerstag verabredet. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) kündigte an, dass "im ersten Schritt eine Holding für die Helaba und die WestLB gegründet werden soll".

Einen Verkauf des 38-Prozent-Landesanteils an der WestLB schloss Rüttgers vorerst aus. "Das Land Nordrhein-Westfalen wird noch lange Zeit als Eigentümerin in der WestLB bleiben", sagte Rüttgers. Die Fusion zwischen WestLB und Helaba sieht er nur als ersten Schritt in der Landesbanken-Konsolidierung. "Wenn keiner den anderen dominiert, ist man auch attraktiv für weitere Kooperationen", sagte er.

(afp)
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