Noch Aufsichtsrats-Chef des Energiekonzerns Werner Wenning auf dem Weg von Eon zu Siemens?

Essen/München · Mitten im Umbau bekommt der Eon-Konzern einen neuen Aufsichtsrats-Chef: Amtsinhaber Werner Wenning will sein Mandat bei der Hauptversammlung am 8. Juni niederlegen, teilte Eon am Mittwoch mit. Wenning ist nun als Aufsichtsrats-Chef für Siemens im Gespräch.

 Auf der Hauptversammlung am 8. Juni will Wenning sein Mandat niederlegen.

Auf der Hauptversammlung am 8. Juni will Wenning sein Mandat niederlegen.

Foto: dpa, cas tmk wst

Der 69-Jährige bleibt aber Aufsichtsrats-Chef bei Bayer — dem Konzern, bei dem er vom Lehrling zum Vorstandschef aufgestiegen war. Der politische und auf vielen regulierten Märkten tätige Energiekonzern sei Wenning schon immer fremder gewesen, hier habe er weniger gestalten können als bei "seiner" Bayer, sagen Begleiter.

Doch womöglich mischt der Opladener bald an anderer Stelle kräftiger mit: als Aufsichtsrats-Chef von Siemens. "Darüber wird gesprochen", heißt es in Konzernkreisen. Der Siemens-Sprecher sagte, zu Aufsichtsrats-Angelegenheiten äußere sich der Konzern nicht.

Wenning kontrolliert bereits als zweiter stellvertretender Aufsichtsrats-Chef die Siemens AG. Deren amtierender Aufsichtsratschef Gerhard Cromme (73) will zur Hauptversammlung im Januar 2018 gehen und hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Nachfolge-Regelung rechtzeitig anzugehen. Womöglich will er schon auf der Hauptversammlung Anfang 2017 seinen Nachfolger ankündigen, heißt es weiter.

Wenning kennt das Siemens-Geschäft gut und hätte auch das richtige Alter als ein guter Übergangs-Kandidat: Denn auf Dauer wird auch Siemens-Chef Joe Kaeser (58) Interesse am Aufsichtsrats-Chefposten in München nachgesagt. Kaesers Vertrag läuft noch bis 2018, nach zwei Jahren gesetzlich vorgeschriebener Abkühlungszeit könnte er 2020 auf den Sessel des Oberkontrolleurs wechseln.

Derweil spart Siemens weiter. Der Elektrokonzern streicht oder verlagert wegen der Nachfrageflaute der Öl- und Gasbranche 2500 Arbeitsplätze, davon 2000 in Deutschland, wie Siemens mitteilte. Betroffen ist die Sparte Prozessindustrie und Antriebe schwerpunktmäßig in Bayern und Berlin. Allein in Ruhstorf nahe Passau sollen 700 Stellen wegfallen. Die IG Metall kritisierte die Pläne als "reflexartig und ideenlos".

(anh)
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